URI: 
       # taz.de -- Mehr Kontrolle bei Waffenexporten: „Im Interesse der Demokratie“
       
       > Außenminister Westerwelle (FDP) ist offen für mehr Kontrolle durch den
       > Bundestag bei Waffenexporten. Es sei gut, wenn Abgeordnete da genauer
       > hinschauen.
       
   IMG Bild: Genauer hinschauen hilft: Was ist das?
       
       BERLIN dpa | Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich offen für mehr
       parlamentarische Kontrolle von Rüstungsexporten gezeigt. „Wenn der Deutsche
       Bundestag eine größere Beteiligung über den Rüstungsexportbericht hinaus
       wünscht, dann muss das im parlamentarischen Verfahren erörtert werden“,
       sagte er der Zeitung Die Welt. „Ich finde es gut und richtig, dass die
       Parlamentarier bei Rüstungsexportentscheidungen besonders genau hinschauen.
       Das liegt im Interesse der Demokratie.“
       
       Allerdings müsse auch nicht der gesamte Prozess von der Voranfrage über die
       Genehmigung bis zur Ausfuhr öffentlich erörtert werden, sagte Westerwelle.
       Bisher entscheidet der Bundessicherheitsrat, dem mehrere Minister
       angehören, in geheimen Sitzungen und ohne jegliche parlamentarische
       Beteiligung über den Export von Kriegswaffen in Staaten außerhalb der Nato.
       Bundestag und Öffentlichkeit werden erst Monate später im jährlichen
       Rüstungsexportbericht darüber informiert.
       
       Inzwischen gibt es auch aus der Koalition Forderungen nach mehr
       parlamentarischer Beteiligung. Der Experte der Unionsfraktion für
       Rüstungskontrolle, Roderich Kiesewetter, regte im Berliner Tagesspiegel
       sogar ein Vetorecht für das Parlament an. Nötig sei eine Debatte, „ob wir
       bei weitreichenden Rüstungsexportentscheidungen einem speziellen Ausschuss
       des Parlaments eine Rückrufmöglichkeit einräumen sollten, also die
       Möglichkeit, Entscheidungen des Bundessicherheitsrats zu widerrufen“.
       
       Auch die FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff sieht Handlungsbedarf: „Es ist
       unabdingbar, dass das Parlament mindestens zeitgleich in die
       Entscheidungsfindung miteinbezogen wird.“
       
       In den vergangenen Wochen hatten Berichte über geplante Rüstungsexporte in
       Länder wie Saudi-Arabien, Katar, Algerien oder Indonesien für Aufsehen
       gesorgt. Auch SPD und Grüne sind für eine bessere Einbindung des Bundestags
       in Entscheidungen über solche Geschäfte. Die Linke fordert sogar ein
       generelles Verbot von Rüstungsexporten.
       
       4 Jan 2013
       
       ## TAGS
       
   DIR Waffenexporte
   DIR Rüstungsexporte
   DIR Bundestag
   DIR Guido Westerwelle
   DIR Rüstungsexporte
   DIR Waffenexporte
   DIR Deutschland
   DIR Rüstungsexporte
   DIR Waffen
   DIR Waffenexporte
   DIR Waffenexporte
   DIR Panzer
   DIR Saudi-Arabien
   DIR Waffenhandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Rüstungsexporte nach Katar: Mehr Waffen für den Emir
       
       Bislang wusste die Öffentlichkeit nur von 62 Kampfpanzern und 24
       Panzerhaubitzen, die nach Katar gehen. Jetzt wird bekannt: Deutschland
       liefert deutlich mehr.
       
   DIR Deutsche Waffenexporte: Saudische Sicherheit im Paket
       
       Erst kaufte Saudi-Arabien deutsche Patrouillenboote. Jetzt hilft die
       Bundespolizei dem Grenzschutz von Saudi-Arabien auch „maritim“.
       
   DIR Waffenausfuhren boomen: Rüstungsexporte verdoppelt
       
       2012 wurden Lieferungen in Höhe von 1,42 Milliarden Euro genehmigt. Die
       Ausfuhren nach Saudi-Arabien verneunfachten sich.
       
   DIR Deutsche Rüstungsexporte: Saudi-Arabien will Bremer Boote
       
       Saudi-Arabien will deutsche Patrouillenboote im Wert von 1,5 Milliarden
       Euro kaufen. Die Opposition kritisiert, die Bundesregierung wolle
       Saudi-Arabien hochrüsten.
       
   DIR CDU fordert mehr Rechte für Bundestag: Ein Vetorecht für Waffenexporte
       
       Ein Rüstungsexperte der Union fordert, dass der Bundestag bei
       Waffenexporten mitentscheiden darf. Für Exporte in Krisenländer müsse es
       ein Vetorecht geben.
       
   DIR Kommentar Rüstungsreport der Kirchen: Die Pinguine sind unschuldig
       
       Von Afghanistan bis zur „Arabellion“: Die Friedensinstitute haben fast
       alles verschlafen. Und auch bei den Rüstungsexporten setzt sich ihre
       Trägheit fort.
       
   DIR Regeln für den Waffenexport: „Windelweiche Leitlinien“
       
       Der frühere Vize des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle warnt:
       Das neue Außenwirtschaftsgesetz soll bloß die Rüstungsindustrie
       beschäftigen.
       
   DIR Deutsche Waffengeschäfte: Regierung will geheim bleiben
       
       Zu dem möglichen Panzer-Deal mit Saudi-Arabien will sich die
       Bundesregierung nicht äußern. Das sei geheim und sei schon seit Jahrzehnten
       geheim gewesen.
       
   DIR Deutsche Rüstungsexporte: Saudis wollen 100 „Boxer“
       
       Abermals soll Saudi-Arabien an deutschen Rüstungsgütern interessiert sein,
       wie ein Magazin berichtet. Diesmal geht es wohl um Radpanzer des Modells
       „Boxer“.
       
   DIR Mehr Rüstungsexporte genehmigt: Deutschland rüstet in aller Welt
       
       Im Jahr 2011 hat die Regierung deutlich mehr Rüstungsexporte genehmigt als
       zuvor. Die tatsächliche Ausfuhr von Kriegswaffen ging allerdings zurück.