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       # taz.de -- was fehlt ...: ... Die Schrippe
       
       > Wolfgang Thierse mag die Verschwabung des Prenzlauer Bergs nicht mehr mit
       > ansehen. Soll er doch nach drüben gehen. ...
       
       Wolfgang Thierse ärgert sich: „Ich ärgere mich, wenn ich beim Bäcker
       erfahre, dass es keine Schrippen gibt, sondern Wecken. In Berlin sagt man
       Schrippen – daran könnten sich selbst Schwaben gewöhnen.“, sagte er der
       Berliner Morgenpost.
       
       Wir ärgern uns auch. Über diese ganzen Ick-bin-die-Stadt-Berliner nämlich,
       die sich permanent berufen fühlen, Zugezogenen die Leviten zu lesen. „In
       Berlin macht man das so! In Berlin sagt man das so!“ – wir können es nicht
       mehr hören.
       
       Berlin lebt von seinen Zugezogenen. Ein Berlin, in dem es keine Wecken mehr
       gibt, in dem gibt es auch keine Döner mehr, keine Demos, keinen Markt am
       Kollwitzplatz, kein Leben und keinen Spaß, sondern nur noch kauzige alte
       Besserwisser, die zum Schutz vor Fremden am liebsten eine Mauer um die
       ganze Stadt bauen würden. Auf solche Menschen können wir getrost
       verzichten, die gibt es überall anders, zum Beispiel in Schwaben, schon zur
       Genüge. (dpa/krt)
       
       30 Dec 2012
       
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