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       # taz.de -- Vergewaltigungsopfer in Indien: „Sie kämpft um ihr Überleben“
       
       > Die von mehreren Männern vergewaltigte Inderin ringt mit dem Tod. Die
       > Regierung verspricht angesichts andauernder Proteste die schnelle
       > Bestrafung der Täter.
       
   IMG Bild: Seit Bekanntwerden der brutalen Vergewaltigung protestieren Tausende in Indien.
       
       BERLIN taz | In der indischen Hauptstadt sind die Proteste gegen die
       Vergewaltigung einer 23-jährigen Studentin und damit der Ruf nach besserem
       Schutz von Frauen vor sexueller Gewalt wiederaufgeflammt. Hierzu dürften
       auch neue bekannt gewordene Vergewaltigungsfälle beigetragen haben.
       
       Derweil ringt die vergewaltigte Studentin, die am Donnerstag von der
       Regierung zur medizinischen Behandlung nach Singapur gebracht wurde, mit
       dem Tod. Das behandelnde Krankenhaus teilte am Freitag mit, die Patientin
       habe einen Herzstillstand, schwere Hirnverletzungen sowie Entzündungen in
       Lunge und Unterleib. Sie war am 16. Dezember von sechs Männern in einem
       fahrenden Bus vergewaltigt und mit Eisenstangen traktiert worden war.
       
       Die Tat hatte in Indien gewaltsame Proteste und einer Debatte über sexuelle
       Gewalt ausgelöst. Politik, Justiz und Polizei wird Tatenlosigkeit gegenüber
       Vergewaltigungen vorgeworfen. Indische Medien warfen der Regierung am
       Freitag vor, die Verlegung der schwer verletzten Studentin nach Singapur
       nicht aus medizinischen, sondern politischen Erwägungen angeordnet zu
       haben. So sollten die Proteste eingedämmt werden.
       
       Derweil wurden drei neue Vergewaltigungsfälle bekannt. Am Mittwoch hatte
       sich ein im November von mehreren Männern vergewaltigtes Mädchen im
       Bundesstaat Punjab das Leben genommen, nachdem die Polizei die Annahme
       einer Anzeige sowie Ermittlungen zunächst zwei Wochen lang verweigert und
       stattdessen das Mädchen beschimpft hatte. Am Donnerstag wurden die
       verantwortlichen Beamten entlassen, die mutmaßlichen Vergewaltiger, die das
       Mädchen seitdem bedroht hatten, festgenommen. Am Freitag meldete die
       Polizei den Tod einer 15-Jährigen, der nach einer Gruppenvergewaltigung im
       Bundesstaat Uttar Pradesh die Kehle durchgeschnitten worden war. Die
       Zeitung The Hindu berichtete am Freitag von einer weiteren Vergewaltigung
       in Delhi, die laut dem Opfer am Mittwoch begangen worden sein soll.
       
       Die Regierung kündigte an, künftig Vergewaltiger mit Namen, Foto und
       Adresse im Internet an den Pranger zu stellen. Kritiker befürchten
       Lynchjustiz.
       
       28 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sven Hansen
       
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