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       # taz.de -- Verfassungsreferendum in Ägypten: Zusammenstöße in Alexandria
       
       > Islamisten und Verfassungsgegner liefern sich gewaltsame
       > Auseinandersetzungen – einen Tag vor der zweiten Abstimmungsrunde für die
       > neue Verfassung.
       
   IMG Bild: Die Polizei versuchte in Alexandria die gewalttätigen Kontrahenten zu trennen
       
       ALEXANDRIA afp | Vor der zweiten Runde des Referendums über den
       Verfassungsentwurf in Ägypten hat es erneut Zusammenstöße gegeben. Tausende
       islamistische Befürworter des Entwurfs und hunderte ihrer Gegner bewarfen
       sich am Freitag in der Küstenstadt Alexandria mit Steinen. Die Polizei
       setzte Tränengas ein, um die vor einer Moschee in der zweitgrößten Stadt
       des Landes versammelten Demonstranten auseinanderzutreiben.
       
       Am vergangenen Samstag war in 10 der 27 Provinzen über den umstrittenen
       Entwurf für das neue Grundgesetz abgestimmt worden. Am Samstag nun sollen
       die Bürger in den anderen 17 Provinzen über den Text entscheiden.
       
       Bei der ersten Runde zeichnete sich eine Mehrheit für den Entwurf ab, der
       durch eine von den Islamisten dominierte Versammlung ausgearbeitet worden
       war. Bei Protesten gegen den Text gab es bereits wiederholt gewaltsame
       Auseinandersetzungen.
       
       Zu der Demonstration in Alexandria nach dem Freitagsgebet hatten mehrere
       islamistische Bewegungen aufgerufen. Sie wollten damit gegen die Belagerung
       der Moschee durch Verfassungsgegner vor einer Woche protestieren.
       
       Auslöser war damals der Aufruf eines Geistlichen gewesen, für die
       Verfassung zu stimmen. Gruppen von teils mit Schwertern bewaffneten Männern
       hatten sich dabei gegenseitig mit Steinen beworfen. 15 Menschen waren
       verletzt worden.
       
       Die liberale und linke Opposition kritisiert, dass durch die vielfach vagen
       Bestimmungen des Entwurfs die Bürgerrechte nicht ausreichend garantiert
       sind und der weiteren Islamisierung der Gesetzgebung der Weg bereitet wird.
       
       Präsident Mohammed Mursi und seine Anhänger der Muslimbruderschaft dagegen
       wollen, dass mit der Verabschiedung des Texts endlich die Übergangsphase
       seit dem Sturz des Präsidenten Husni Mubarak im Februar 2011 beendet wird.
       
       21 Dec 2012
       
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