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       # taz.de -- Größtes Containerschiff in Hamburg: Das erste Mal
       
       > In Hamburg legt das größte Containerschiff der Welt an. Noch größere
       > werden folgen. Damit sie den Hafen erreichen können, soll die Elbe
       > ausgebaggert werden.
       
   IMG Bild: Eiserne Jungfrau: Im Hamburger Hafen wird auf der „Marco Polo“ 36 Stunden lang Tetris gespielt.
       
       Es ist das Größte seiner Art. Länger als fünf Riesenjets Airbus A 380,
       breiter als vier Linienbusse lang sind, höher als ein 20-stöckiges Haus.
       Die „Marco Polo“ der französischen Reederei CMA CGM ist mit 394,4 Metern
       Länge, 53,6 Metern Breite und 68,3 Metern Höhe das weltgrößte
       Containerschiff.
       
       Exakt 16.020 Standardcontainer kann der Riese transportieren, der in der
       Nacht zu Mittwoch auf seiner Jungfernfahrt mit Start im chinesischen Ningbo
       den größten deutschen Hafen in Hamburg angelaufen hat. Nur mit halber Last.
       Voll würde die „Marco Polo“ mit 16 Metern Tiefgang nicht in die Elbe
       passen. 12,50 Meter bei Hochwasser ist das Maximum. Deshalb soll der Fluss
       erneut ausgebaggert werden.
       
       Gut 4.000 Container sollen in 36 Stunden ab- und aufgeladen werden, damit
       das Schiff mit dem Abendhochwasser heute wieder zur Rückfahrt nach China
       abdampfen kann. Das bedeutet: Alle drei Minuten muss ein Container bewegt
       werden. Bei der vollen Kapazität von 16.000 Boxen würde das sechs Tage rund
       um die Uhr dauern.
       
       Die Riesenpötte fahren vor allem für den Handel zwischen Europa und
       Ostasien. In den Pazifikhäfen Chinas, Südkoreas und Singapurs gibt es kein
       Probleme mit dem Tiefgang, und bei den Kosten für Personal und Energie sind
       die Megafrachter pro Kiste deutlich günstiger als kleinere Exemplare. Die
       Menge macht’s.
       
       Die „Marco Polo“ wird nicht lange das größte Schiff ihrer Art bleiben. Auf
       der koreanischen Daewoo-Werft, wo sie vor einem halben Jahr vom Stapel
       lief, wird bereits an 59 Meter breiten Frachtern für 18.000
       Standardcontainer geschweißt und in Hamburg wird am Computer bereits ein
       Schiff für 22.000 Standarcontainer getestet.
       
       13 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sven-Michael Veit
   DIR Sven-Michael Veit
       
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