URI: 
       # taz.de -- Ghanas Präsident Mahama: Fela-Fan und Shootingstar
       
       > Nachdem John Dramani Mahama im Juli überraschend Ghanas Präsident wurde,
       > ist er nun gewählt. Und spricht sich für die Idee des Panafrikanismus
       > aus.
       
   IMG Bild: Als Journalist und Autor hat er angefangen, jetzt ist er der neue Präsident Ghanas: John Dramani Mahama.
       
       Vor einem halben Jahr hätte in Ghana wohl niemand damit gerechnet, dass der
       Sieger der nächsten Präsidentschaftswahl John Dramani Mahama heißt.
       Eigentlich hätte es Amtsinhaber John Atta Mills noch einmal machen sollen.
       Mahamas Name als möglicher Staatschef war nicht einmal im Gespräch, bis
       Mills am 24. Juli verstarb – nach längerer Erkrankung, aber plötzlich für
       Ghana.
       
       Sein Vize Mahama wurde, wie es die ghanaische Verfassung vorschreibt,
       wenige Stunden später als Staatschef vereidigt und Ende August auch zum
       offiziellen Spitzenkandidaten der Regierungspartei NDC für die
       Präsidentschaftswahl im Dezember gekürt.
       
       Jetzt ist der 54-jährige Mahama zum ersten Mal offiziell gewählter
       Präsident. Er stammt aus Damongo im Norden Ghanas. Schon sein Vater
       Emmanuel Adama Mahama war politisch aktiv. Unter dem ersten ghanaischen
       Präsidenten und Fürsprecher des Panafrikanismus, Kwame Nkrumah, saß Vater
       Mahama im ersten Parlament nach der Unabhängigkeit 1957.
       
       Sohn Mahama ging selbst erst einmal nicht in Richtung Politik. Er studierte
       Geschichte und später Kommunikationswissenschaften an der Universität von
       Ghana sowie anschließend Sozialpsychologie an der Universität von Moskau.
       
       ## Panafrikanismus liegt ihm am Herzen
       
       Einen Namen machte er sich nach seinem Studium in seiner Heimat vor allem
       als Journalist und Autor. Anfang der 1990er Jahre ging Mahama an die
       ghanaische Botschaft nach Japan und arbeitete danach wieder in Ghana für
       eine internationale Hilfsorganisation. Parlamentsabgeordneter wurde er
       erstmalig 1996, dann stellvertretender Kommunikationsminister,
       Minderheitensprecher und Mitglied im Panafrikanischen Parlament.
       
       Die Idee des Panafrikanismus scheint dem Vater von acht Kindern besonders
       am Herzen zu liegen. Vergangenes Jahr – da war er noch Vizepräsident –
       beschrieb Mahama in einem Blog seine Begeisterung für den legendären Sänger
       Fela Kuti aus Nigeria, der in seiner Musik ebenfalls die panafrikanische
       Idee betont und die afrikanische Realität kritisiert.
       
       „Fela und sein Afrobeat haben uns unverrückbar im Stolz unseres
       afrikanischen Selbst verwurzelt“, erinnerte er sich an den Einfluss Fela
       Kutis auf seine Generation in der Jugend. Fela habe über Korruption,
       Brutalität und Ungerechtigkeit gesungen „und uns ein Ventil für unsere Wut
       gegeben“. Jetzt kann Mahama zeigen, was er daraus gelernt hat.
       
       11 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Katrin Gänsler
       
       ## TAGS
       
   DIR Ghana
   DIR Ghana
   DIR Ghana
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Der Erfinder des Afrobeat: Sie schlugen ihn und er schlug sich
       
       Der Nigerianer Fela Kuti gilt als größter Star der afrikanischen Popmusik
       und als kontroverse Figur. Nun wird sein musikalisches Werk wiederentdeckt
       
   DIR Wahl in Ghana: Kontinuität in Westafrikas Musterland
       
       Bei den Wahlen scheitert Oppositionschef Nana Akufo-Addo erneut. Der erst
       kürzlich zum Präsidenten aufgestiegene Mahama wird knapp im Amt bestätigt.
       
   DIR Präsidentschaftswahl in Ghana: Ein besseres Afrika ist möglich
       
       In Westafrikas Musterdemokratie wird ein neuer Präsident gewählt. Jetzt
       soll die politische und wirtschaftliche Stabilität das Leben der Menschen
       verbessern.
       
   DIR Razzia in Ghana: Gbagbo-Getreue geschnappt
       
       Ghanas Armee hat ivorische Kämpfer festgenommen. Sie werden verdächtigt,
       die Elfenbeinküste militärisch angreifen zu wollen.