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       # taz.de -- Der SPD-Kanzlerkandidat und die Frauen: „Steinbrück ist auf der Höhe der Zeit“
       
       > Gleichstellung ist mit Peer Steinbrück und der SPD besser zu erreichen
       > als mit Angela Merkel und der Union, meint Elke Ferner, Vorsitzende der
       > SPD-Frauen.
       
   IMG Bild: Wo sind denn da die Männer? Steinbrück auf der Veranstaltung „Was muss für Frauen in Deutschland besser werden?“
       
       taz: Frau Ferner, Peer Steinbrück hat schon vor seiner Nominierung erklärt,
       er sei offenbar „nicht emotional genug“ für Frauen. Hatte er recht? 
       
       Elke Ferner: Ich finde nicht, dass er nicht emotional genug ist: Er ist
       humorvoll und witzig und hat eine genaue Vorstellung davon, wie die
       Gesellschaft von morgen aussehen soll. Vielleicht ist er für den Geschmack
       von einigen zu direkt. Ich finde das aber gut. Bei ihm weiß frau immer,
       woran sie ist.
       
       Steinbrück ist ja alles andere als unemotional. Sehen wir hier also eher
       „männliche Emotionen“, die Frauen einfach nicht richtig verstehen, im
       Gegensatz zu denen der Bundeskanzlerin? 
       
       Nein, bestimmt nicht. Frauen finden es vielleicht cool, dass in Deutschland
       erstmals eine Frau Regierungschefin ist. Aber ich bin mir sicher, dass sie
       sich von ihr mehr erwartet haben als das Betreuungsgeld oder eine harmlose
       Flexiquote. Wenn wir als Partei deutlich machen können, dass
       gleichstellungspolitischer und damit gesellschaftlicher Fortschritt besser
       mit Peer Steinbrück und der SPD im Kanzleramt als mit Frau Merkel und der
       Union im Bremserhäuschen zu erreichen ist, dann werden wir auch die Herzen
       der Frauen zurückgewinnen.
       
       Und wie könnte das mit diesem Kandidaten funktionieren? 
       
       Peer Steinbrück will ebenso wie die Frauen in der SPD eine Gesellschaft, in
       der Frauen und Männer sich auf Augenhöhe begegnen und mehr
       Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf leben können. Es geht um
       Lohngleichheit und Aufstiegschancen, familienfreundliche Arbeitszeiten für
       Frauen und Männer. In diesen Zielen sind wir uns absolut einig - auch wenn
       es vielleicht noch Diskussionsbedarf im Detail gibt. Im Gegensatz zu
       Merkels Union, die in ihrer überwiegenden Mehrheit noch dem
       Rollenverständnis der frühen 1960er Jahre verhaftet ist, ist Peer
       Steinbrück wirklich auf der Höhe der Zeit.
       
       Gut und schön. Aber wie will die SPD das konkret hinkriegen? 
       
       Rahmenbedingungen kann man nur mit Gesetzen verändern - freiwillig bewegt
       sich nichts. Wir brauchen gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung der
       Entgeltgleichheit und für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten - auch in
       der Wirtschaft. Wir brauchen kein Betreuungsgeld sondern verlässliche und
       bezahlbare Infrastruktur, wie Kitas ab dem 1. Lebensjahr, aber auch
       Ganztagsschulen. Und wir müssen die noch vorhandenen Barrieren beseitigen.
       Deshalb brauchen wir Veränderungen bei den Minijobs und beim
       Ehegattensplitting.
       
       9 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anja Maier
       
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