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       # taz.de -- Kommentar "Weser-Kurier": Hier spricht nur der Chef
       
       > Tarifbindungen unterlaufen, Betriebsräte ausbooten - mit dieser Politik
       > kam der Bremer Weser Kurier diesmal vor dem Arbeitsgericht nicht durch.
       
   IMG Bild: Jede Menge Konflikte: Diesmal ging's mal "nur" ums Gehalt beim Weser-Kurier.
       
       Warum überträgt eine Zeitung ihre Anzeigen-Akquisition von einer
       Tochterfirma, die ihr gehört, auf eine andere Firma, die ihr nicht gehört,
       inklusive Anzeigen-Geschäftsführer? Das ist ein Vorgang, der auf den ersten
       Blick völlig grotesk erscheint.
       
       Die Anzeigen-Akquisition ist auch heute noch ein finanzielles Standbein von
       Zeitungen. Dass der Weser-Kurier diesen Bereich einfach aus der Hand
       gegeben hat, haben die Betriebsräte nie geglaubt. Beim Weser-Kurier haben
       Strohmann-Konstruktionen eine Tradition, jahrelang wurde der Bremer
       Anzeiger so gehalten. Dass die formell unabhängige Anzeigen-Firma KSC sich
       vor Gericht ausgerechnet von dem Aufsichtsratsvorsitzenden des
       Weser-Kuriers, dem Rechtsanwalt Johannes Weberling, vertreten lässt, ist
       ein Hinweis darauf, dass auch diesmal die vertragliche Bindung enger ist
       als es auf den ersten Blick ersichtlich sein soll.
       
       Den Hinweis, dass es bei dem riskanten Spiel des Weser-Kuriers mit seiner
       Anzeigen-Akquisition eigentlich um die Bekämpfung von Betriebsratsarbeit
       geht, hatte Anwalt Jürgen Maly in Vorstandsunterlagen schwarz auf weiß
       gefunden: Ziel der Ausgründung sei die „Aufhebung der starren
       Tarifstrukturen“ und die „Auflösung der Blockade-Haltung“ des
       Betriebsrates, heißt es da. Und die „Möglichkeit zur einseitigen Änderung
       der Arbeitsbedingungen“.
       
       7 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Klaus Wolschner
       
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