# taz.de -- Regierung gegen Rebellen im Kongo: Goma zwischen den Fronten
> Ein erstes Bataillon von Regierungssoldaten ist zurück in der von den
> Rebellen geräumten Stadt. Die M23-Rebellen stehen am Stadtrand.
IMG Bild: Das Bierglas im Landeswappen: So werden im Hauptquartier der kongolesischen Marine in Goma Prioritäten gesetzt.
BERLIN taz | Die ersten Soldaten der kongolesischen Regierungsarmee sind
nach Goma zurückgekehrt. Ein von Westen her eingerücktes Bataillon nahm am
Montagnachmittag Quartier in einer Militärkaserne der Hauptstadt der
ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu. Dies entspricht den Vereinbarungen der
Regionalorganisation ICGLR (Internationale Konferenz der Region der Großen
Seen) mit Regierung und Rebellen im Kongo.
Die Vereinbarungen, deren Umsetzung ein ugandischer General koordiniert,
sehen die Stationierung eines Regierungsbataillons aus 600 Soldaten in Goma
vor, dazu je 100 Regierungssoldaten und Rebellen am UN-kontrollierten
Flughafen. Auch der geflohene Gouverneur Nord-Kivus, Julien Paluku, kehrte
am Montag nach Goma zurück.
Am Samstag hatten die Rebellen der M23 (Bewegung des 23. März) Goma nach 11
Tagen Besetzung geräumt. Den ICGLR-Vereinbarungen zufolge ist der Abzug der
M23 auf Positionen 20 Kilometer nördlich der Stadt Vorbedingung dafür, dass
die Regierung auf die Forderungen der Rebellen nach kompletter Umsetzung
des letzten Friedensvertrages vom 23. März 2009 eingeht.
Dafür sollen jetzt in Uganda Gespräche im ICGLR-Rahmen beginnen. Doch bei
ihrem Abzug setzten M23-Führungsmitglieder der Regierung zusätzlich eine
Frist von 48 Stunden, in Direktverhandlungen einzuwilligen. Andernfalls
würden die Rebellen zurück nach Goma marschieren, hieß es. Im Rahmen der
geplanten Stationierung von M23-Einheiten am Flughafen von Goma stehen
immer noch Rebellenkämpfer auf den strategischen Hügeln von Munigi am
nördlichen Rand der Stadt und dienen jetzt als Drohkulisse.
3 Dec 2012
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DIR Dominic Johnson
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