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       # taz.de -- Deutsche Waffengeschäfte: Regierung will geheim bleiben
       
       > Zu dem möglichen Panzer-Deal mit Saudi-Arabien will sich die
       > Bundesregierung nicht äußern. Das sei geheim und sei schon seit
       > Jahrzehnten geheim gewesen.
       
   IMG Bild: Wurde über den „Boxer“ geredet – oder nicht?
       
       BERLIN dpa | Die Bundesregierung will an ihrer Geheimhaltungspraxis im
       Zusammenhang mit Rüstungsexporten festhalten. „Die Bundesregierung sieht
       keinen Grund, an dieser Staatspraxis, die seit Jahrzehnten geübt wird,
       etwas zu ändern“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in
       Berlin.
       
       Nach einem Spiegel-Bericht hat sich der Bundessicherheitsrat in der
       vergangenen Woche mit einer Anfrage Saudi-Arabiens nach Lieferung von
       mehreren hundert Panzern vom Typ „Boxer“ beschäftigt. Das Königreich soll
       auch Interesse an Kampfpanzern vom Typ „Leopard 2“ haben. Zu den Berichten
       über entsprechende Anfragen wollte sich Seibert nicht äußern.
       
       Er würdigte Saudi-Arabien aber als „Stabilitätsfaktor in der Region“. Als
       Beispiel nannte er die Verdienste Riads bei der Suche nach einer
       friedlichen Lösung der Krise im Jemen und die Zusammenarbeit im Kampf gegen
       den Terrorismus, die „produktiv und wichtig“ sei.
       
       Beratungen des Bundessicherheitsrats über Rüstungsexportgeschäfte sind
       grundsätzlich geheim. Kommt ein Exportgeschäft zustande, wird es mit
       monatelanger Verzögerung im Rüstungsexportbericht der Bundesregierung
       veröffentlicht. Begründet werden Exportentscheidungen darin nicht. Die
       Opposition fordert mehr Transparenz bei der Entscheidung über
       Rüstungsexporte deutscher Unternehmen.
       
       2011 wurden Kriegswaffen im Wert von 30 Millionen Euro aus Deutschland nach
       Saudi-Arabien exportiert. Seibert betonte, dass es sich bei diesen
       Genehmigungen um Einzelfallentscheidungen handele. "Es gibt keine
       Automatismen", sagte der Regierungssprecher.
       
       3 Dec 2012
       
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