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       # taz.de -- Möglicher Panzer-Deal mit Saudi-Arabien: Opposition gibt sich verärgert
       
       > Berichte über Waffengeschäfte mit Saudi-Arabien sorgen für Kritik an der
       > Regierung. Die Grünen sehen Kanzlerin Merkel als „Kumpanin von
       > Menschenrechtsverletzern“.
       
   IMG Bild: Der mögliche Waffendeal zwischen Deutschland und Saudi-Arabien sorgt in der Opposition für heftige Kritik.
       
       BERLIN/MÜNCHEN afp/dapd | Die Grünen warnen die Bundesregierung vor einem
       neuen Waffengeschäft mit Saudi-Arabien. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
       stehe „für einen radikalen Paradigmenwechsel in der Außenpolitik“, sagte
       Parteichefin Claudia Roth der Süddeutschen Zeitung. Die Kanzlerin bewege
       sich „weg von der restriktiven Rüstungsexportpolitik“ und „hin zu einer
       Doktrin, die auf Waffen und Militär setzt“.
       
       Damit mache sich Merkel „zur Kumpanin von Menschenrechtsverletzern, im Fall
       von Saudi-Arabien sogar von militanten Fundamentalisten“, sagte Roth.
       Hintergrund der Kritik Roths ist der Süddeutschen Zeitung zufolge, dass
       Merkel vor einiger Zeit die Linie vorgegeben habe, sich in internationale
       Konflikte möglichst nicht militärisch einzumischen. Stattdessen sollten
       strategische Partnerländer über entsprechende Aufrüstung in die Lage
       versetzt werden, sich selbst zu behaupten.
       
       Saudi-Arabien hat [1][laut einem Bericht des Spiegel] erneut Interesse an
       deutschen Rüstungsgütern bekundet. Konkret gehe es um den Kauf von mehreren
       hundert Radpanzern vom Typ „Boxer“. Die entsprechende Kaufanfrage des
       Königreichs sei bereits am vergangenen Montag in einer geheimen Sitzung des
       Bundessicherheitsrats verhandelt worden, berichtete der Spiegel. Die
       Entscheidung über die Anfrage sei auf das kommende Jahr verschoben worden.
       
       Der „Boxer“ zählt zu den modernsten Gefechtsfahrzeugen der Welt. Er wird
       von der Bundeswehr in Afghanistan als gepanzerter Truppentransporter
       eingesetzt. Saudi-Arabien hatte in der Vergangenheit bereits Interesse an
       deutschen „Leopard“-Kampfpanzern gezeigt. Waffenexporte in das arabische
       Land stoßen wegen der Menschenrechtslage und der verbreiteten Unterdrückung
       von Frauen regelmäßig auf scharfe Kritik. Laut Rüstungsexportbericht für
       2011 lag Saudi-Arabien auf Platz zwölf der größten Empfänger deutscher
       Rüstungsgüter.
       
       3 Dec 2012
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/moeglicher-panzer-deal-mit-saudi-arabien-sorgt-fuer-irritationen-a-870525.html
       
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