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       # taz.de -- Erkundungsstopp in Gorleben: Ruhe bis zur Wahl
       
       > Bundesumweltminister Altmaier lässt die Erkundung des Gorlebener
       > Salzstocks aussetzen – vorläufig. Bis zur Bundestagswahl soll an dieser
       > Front Ruhe herrschen.
       
   IMG Bild: Licht aus in Gorleben: Der Bundesumweltminister vekündet den Erkundungsstopp.
       
       BERLIN dapd/dpa | Die Bundesregierung setzt die Erkundung für den
       niedersächsischen Salzstock Gorleben als mögliches Atommüll-Endlager aus.
       Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) verkündete am Freitag in Berlin
       einen Erkundungsstopp für Gorleben bis nach der Bundestagswahl 2013.
       Zugleich zeigte sich Altmaier zuversichtlich, dass es bald einen Konsens
       zwischen Bund und Ländern für ein Endlagersuchgesetz geben wird.
       
       Im November vergangenen Jahres hatten sich Bund und Länder auf einen
       Neustart bei der Endlagersuche verständigt. Seitdem wird um die Details
       gerungen. Ein Streitpunkt ist, ob Gorleben Teil der Standortsuche sein
       soll.
       
       In Niedersachsen, insbesondere im Wendland, ist der Widerstand gegen
       Gorleben groß. Bereits am Donnerstag hatte Niedersachsens Ministerpräsident
       David McAllister (CDU) erklärt, der Salzstock Gorleben sei als Endlager
       ungeeignet. Am 20. Januar 2013 findet in dem Land eine Landtagswahl statt.
       
       Bisher gibt es weltweit kein Endlager für stark strahlenden radioaktiven
       Müll, für das ein Endlager gesucht wird. Bisher wird Gorleben als
       Zwischenlager für abgebrannte Atombrennstäbe und Atommaterial aus der
       Wiederaufarbeitung genutzt. Bei den Transporten mit Castor-Behältern nach
       Gorleben gab es in den vergangenen Jahren stets Massenproteste.
       
       Die Grünen in Niedersachsen sehen in dem von Bundesumweltminister Peter
       Altmaier (CDU) verkündeten befristeten Baustopp für Gorleben ein
       Wahlkampf-Manöver. Dass Altmaier die Erkundungsarbeiten nur bis nach der
       Bundestagswahl aussetzen wolle, sei „sehr befremdlich“, sagte der
       Fraktionschef der niedersächsischen Grünen, Stefan Wenzel, am Freitag der
       Nachrichtenagentur dapd. Die brisante Frage der Endlagerung
       hochradioaktiver Abfälle eigne sich nicht für Wahlkampfzwecke.
       
       Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat seine Bereitschaft zu einem
       Endlager-Konsens bis zur Bundestagswahl 2013 signalisiert. „Wir haben schon
       viel zu viel Zeit verloren“, sagte Gabriel am Freitag in Berlin. Mit dem
       von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) angeordneten Erkundungsstopp
       für Gorleben würden dort vorerst keine weiteren Fakten geschaffen. „Alle
       sind sich einig, dass wir ein ergebnisoffenes, an wissenschaftlichen
       Kriterien orientiertes Verfahren zur Suche des am besten geeigneten
       Standorts für ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll in ganz
       Deutschland brauchen“, betonte der frühere Bundesumweltminister.
       
       30 Nov 2012
       
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