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       # taz.de -- BPB überarbeitet Extremismus-Video: „Ahnungslos“ über „Döner-Morde“
       
       > Ein Video der Bundeszentrale für politische Bildung stellte die
       > NSU-Mordserie als Reaktion auf Linksextremismus dar. Nach einem Shitstorm
       > wird es nun überarbeitet.
       
   IMG Bild: Fragwürdiges Extremismusbild.
       
       BERLIN/BONN epd | Ein Videoclip der Bundeszentrale für politische Bildung
       zum Thema Extremismus sorgt für Aufregung. In dem im Internet verbreiteten
       Kurzfilm soll über Rechts- und Linksextremismus sowie über Islamismus
       informiert werden.
       
       Dabei ist an einer Stelle auch von „Döner-Morden“ die Rede. „Teilweise sind
       Formulierungen unglücklich gewählt“, sagte der Sprecher der Bundeszentrale,
       Daniel Kraft. Das Video soll nun korrigiert werden.
       
       Der Clip ist Teil der Reihe „Ahnungslos“, die in Zusammenarbeit mit dem
       Privatsender ProSieben entstanden war. Sie richtet sich nach Angaben der
       Bundeszentrale an „bildungs- und politikferne junge Menschen“, denen
       politische Zusammenhänge möglichst einfach, zum Teil auch mit Ironie
       vermittelt werden sollen.
       
       Das im Comic-Stil gehaltene Video „Was ist Extremismus“ beginnt mit den
       Worten: „Es herrscht Bombenstimmung in Deutschland. Die Linken fackeln
       Luxuskarossen ab und die Rechten kontern mit den sogenannten Döner-Morden.“
       Als „Döner-Morde“ wurden anfangs nach der Aufdeckung die Morde der
       rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle bezeichnet. Weil diese Bezeichnung das
       Ausmaß der Taten missachtet, wurde „Döner-Morde“ zum Unwort des Jahres 2011
       gewählt.
       
       Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke,
       kritisierte den Gebrauch des Wortes und die Darstellung der Morde als
       Reaktion auf Gewalttaten der linksextremen Szene in dem Video als
       „ungeheuerliche Verhöhnung“ der Opfer der Mordserie. Diesen Vorwurf weist
       der Sprecher der Bundeszentrale zurück, räumt aber Fehler ein: „Wir sind
       eine lernende Institution, die auch bereit ist, Fehler zu korrigieren.“
       
       Das zweieinhalbminütige Video wurde [1][wegen Kritik im Netz] inzwischen
       von der Seite der Bundeszentrale genommen und soll überarbeitet werden.
       Wann es wieder online geht, sei noch nicht klar, sagte Kraft. Der Sprecher
       sagte, die Kritik vor allem in sozialen Netzwerken zu dem Video sei „in
       Wortwahl und Stil in einer Weise ausfallend“ gewesen, die die
       Bundeszentrale noch nicht erlebt habe. Konstruktive Anmerkungen würden aber
       im Bearbeitungsprozess mit aufgenommen.
       
       29 Nov 2012
       
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