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       # taz.de -- Beschlüsse zur Griechenland-Hilfe: Hoffen und bangen bis 2040
       
       > Zinserleichterungen und Laufzeitverlängerungen hat die Eurogruppe zur
       > Griechenland-Hilfe beschlossen. Einen Schuldenschnitt gibt es vorerst
       > nicht.
       
   IMG Bild: Noch weht die Europa-Fahne über der Akropolis
       
       BRÜSSEL taz | Die Eurogruppe hat neue Milliardenhilfen für Griechenland
       beschlossen und einen Zeitplan zum Schuldenabbau vorgelegt. Um die
       zusätzlichen Kosten zu decken, einigten sich die Finanzminister auf ein
       Schuldenrückkaufprogramm, abgestufte Zinserleichterungen und längere
       Laufzeiten für die Darlehen.
       
       Ein Schuldenschnitt wurde nicht beschlossen – vor allem Deutschland war
       dagegen. Ebenso wurde die sofortige Auszahlung der Finanzhilfe vertagt,
       auch hier bremste Berlin. Das neue Programm soll erst schrittweise und
       unter vielen Vorbedingungen anlaufen – eine Übersicht über die nächsten
       Etappen.
       
       13. Dezember 2012 An diesem Tag will die Eurogruppe die seit Monaten
       überfälligen Notkredite freigeben – und das auch nur teilweise. Zunächst
       sollen 34,4 Milliarden Euro nach Athen fließen, der Rest (9,3 Milliarden)
       folgt in drei Raten bis zum Frühjahr 2013. Allerdings wollen die
       Finanzminister nur zahlen, wenn die Griechen neue Reformziele erreichen.
       Dazu zählt der erfolgreiche Rückkauf von Altschulden und eine Steuerreform.
       Was passiert, wenn Athen nicht liefert, ist offen. Klar ist nur, dass der
       Schwarze Peter nun schon wieder in Griechenland liegt – offenbar misstrauen
       die Euroretter ihrem Hilfsempfänger.
       
       Frühjahr 2013 Die restlichen Raten werden ausgezahlt. Außerdem dürften die
       Finanzminister dann noch einmal die Lage prüfen. Der schwedische
       Finanzminister Borg rechnet damit, dass sie schon im Mai noch einmal
       nachlegen müssen. Allerdings ist Schweden nicht im Euro.
       
       2016 soll Griechenland wieder solide wirtschaften – und einen
       Budgetüberschuss erzielen. Vor Bezahlung des Schuldendienstes soll der
       sogenannte Primärüberschuss bei 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen.
       Ursprünglich sollte dieses Ziel schon 2014 erreicht werden. Auf Bitten der
       griechischen Regierung wurde Athen jedoch mehr Zeit eingeräumt.
       
       2020 Wenn alles nach Plan läuft, ist der Schuldenberg bis dahin auf 124
       Prozent der Wirtschaftsleistung geschrumpft. Derzeit marschiert er stramm
       auf die 200 Prozent zu, erst ab 2015 soll es wieder abwärts gehen. Der IWF
       hatte eigentlich gefordert, 2020 schon wieder die 120 Prozent zu erreichen,
       was als gerade noch tragfähig gilt. Doch er konnte sich nicht durchsetzen.
       
       2040 Bis dahin wurde die Laufzeit der Darlehen verlängert. Griechenland
       wird also bis zu diesem Jahr am Tropf der Gläubiger hängen – mindestens.
       
       27 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Eric Bonse
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