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       # taz.de -- Skisprung der Frauen: Amerikanische Kichertante
       
       > Beim Weltcup der noch jungen Disziplin Frauen-Skispringen kommt die
       > Favoritin aus den USA. Am Freitag ist aber erstmal der Mixed-Wettbewerb
       > dran.
       
   IMG Bild: Frauen nach vorn! Bei der Siegerehrung des Sommer-Mixed-Springen in Hinterzarten hat das schon funktioniert.
       
       Skisprung-Frauen besitzen ein eher überschaubares Maß an Tradition und
       Popularität. Der diesjährige Weltcup ist erst der zweite, den die
       Flugkünstlerinnen überhaupt bestreiten. Zuvor war der
       Skisprung-Continental-Cup das Maß aller Dinge, der sowohl im Sommer und im
       Winter stattfand. Nun haben die Frauen mit den Männern gleichgezogen. 2014
       in Sotschi werden Frauen auch bei Olympischen Spielen auf Weitenjagd gehen.
       
       Als Favoritin auf den Weltcup-Gesamtsieg dürfte Sarah Hendrickson (USA)
       gelten: Ihr Spitzname „Giggles“ (Kichertante) hat mit der Art und Weise,
       wie sie Skispringen betreibt, wenig zu tun. Wer sich mit zwei Jahren das
       erste Mal Sprungski anschnallt (oder anschnallen lässt) und im Alter von 17
       bereits Teil des amerikanisch-nordischen Ski-Teams ist, dem kann eine
       gewisse Ernsthaftigkeit im Sport nun wirklich nicht abgesprochen werden.
       
       Hendrickson war es, die im vergangenen Jahr den ersten Weltcup-Wettbewerb
       überhaupt gewann. Es folgten acht weitere Siege bei insgesamt 13
       Wettkämpfen. In der Gesamtwertung hatte Hendrickson am Ende über 400 Punkte
       Vorsprung auf Platz zwei. Dass der Erfolg der mittlerweile Volljährigen aus
       Salt Lake City kein Zufall ist, bewies sie bereits 2010 bei den
       Juniorenweltmeisterschaften, als sie sich die Bronzemedaille sicherte. 2012
       gab es im gleichen Wettbewerb Silber.
       
       Der Mixed-Wettbewerb, bei dem die Einzelleistungen von je zwei Frauen und
       Männern zu einem Gesamtergebnis verrechnet werden, feiert Freitag in
       Lillehammer Premiere. Dieser Wettbewerb aber dürfte für die US-Amerikanerin
       nicht so von Bedeutung sein: Im Gegensatz zu ihr spielen die US-Boys in der
       Einzel-und Teamwertung nämlich keine Rolle.
       
       Ganz im Gegensatz zu den Österreichern, deren Springerin Daniela Iraschko
       die letzte Saison hinter Hendrickson als Zweite beendete. Ohne Zweifel wird
       sich diese Disziplin durch die Teilnahme männlicher Idole auch auf die
       Popularität des Frauenspringens auswirken.
       
       Das deutsche Team ist zum Auftakt in Norwegen mit sechs Athletinnen
       vertreten. Katharina Althaus, Melanie Faißt, Juliane Seyfahrt, Carina
       Voigt, Svenja Würth und Ulrike Gräßler werden an den Start gehen. Gräßler
       blickt nach einer gelungenen Vorsaison mit einem vierten Platz in der
       Gesamtwertung recht optimistisch in die neue Saison: „Ich fühle mich gut
       und freue mich auf den Start in den WM-Winter“, sagt sie. Bundestrainer
       Andreas Bauer möchte neben einem erfolgreichem Abschneiden seiner
       Schützlinge im Einzelwettbewerb auch in der Mixed-Disziplin ein
       Ausrufezeichen setzen.
       
       23 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Dan Storbeck
       
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