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       # taz.de -- Mitgliederabstimmungen bei Facebook: Scheindemokratie abgeschafft
       
       > Facebook will Mitgliederabstimmungen über wichtige Regeländerungen wieder
       > abschaffen. Nun könnte es eine Abstimmung über die Abstimmung geben.
       
   IMG Bild: Da geht's zur Demokratie.
       
       BERLIN dpa | Facebook will nach geringer Beteiligung die
       Mitglieder-Abstimmungen über wichtige Regeländerungen abschaffen.
       Stattdessen solle es unter anderem mehr Gelegenheiten geben, direkt Fragen
       an die Verantwortlichen für Datenschutz zu stellen, kündigte das weltgrößte
       Online-Netzwerk am Mittwoch an.
       
       Die vergangene Abstimmung über Änderungen der Regeln für Nutzung und
       Datenschutz war in diesem Jahr zur Farce geraten. Die Beteiligung lag mit
       350.000 Nutzern bei nur 0,04 Prozent statt der erforderlichen 30 Prozent
       aller Mitglieder.
       
       Mit inzwischen mehr als einer Milliarde aktiver Nutzer ist es praktisch
       unmöglich geworden, die Marke von 30 Prozent zu erreichen. Künftig soll es
       statt einer Abstimmung weitere Möglichkeiten für Kommentare geben.
       
       Die Facebook-Nutzer bekommen jetzt Zeit bis zum 28. November, die
       Vorschläge zu kommentieren. Bisher lösen 7.000 Kommentare zu
       Änderungsvorschlägen automatisch eine Abstimmung aus. Damit könnte es
       diesmal eine Abstimmung über die Abschaffung der Abstimmung geben.
       Allerdings dürfte es an ihrem Ausgang angesichts der hohen
       Beteiligungs-Hürde kaum Zweifel geben. Nehmen an einer Abstimmung weniger
       als 30 Prozent der Mitglieder teil, setzt Facebook nach der bisherigen
       Regelung die Änderungen einfach in Kraft.
       
       Unter anderem deutsche Datenschützer hatten das Verfahren angesichts der
       hohen Beteiligungshürde scharf kritisiert. Zudem warfen sie Facebook vor,
       die Mitglieder nicht ausreichend über die Abstimmung informiert zu haben.
       Das Online-Netzwerk, Facebook, das immer wieder von Datenschützern
       kritisiert wird, nannte die Abstimmungen oft als Beispiel für die
       Möglichkeiten der Nutzer, die Regeln mitzugestalten. Jetzt soll es unter
       anderem regelmäßige Live-Schaltungen mit der für Datenschutz zuständigen
       Managerin Erin Egan geben.
       
       Außerdem kündigte Facebook am Mittwoch eine Erneuerung der
       Datenschutz-Einstellungen an. So solle es neue Filter für Einträge anderer
       Nutzer geben und mehr Informationen darüber, wer und wo die eigenen Inhalte
       sehen kann. Zudem sind Tipps zur Verwaltung des Profils geplant.
       
       22 Nov 2012
       
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