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       # taz.de -- Löschanfragen bei Google: Deutschland lässt häufiger entfernen
       
       > Deutsche Gerichte haben in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr als 180
       > Google-Einträge streichen lassen. Die Zahl solcher Verfügungen hat sich
       > mehr als verdoppelt.
       
   IMG Bild: Wie sieht das Internet durch die Google-Brille aus?
       
       BERLIN dapd | Deutschland ist bei Löschanfragen an den Suchmaschinenkonzern
       Google erneut europaweit an der Spitze. Das geht [1][aus Statistiken]
       hervor, die Google in der Nacht zu Mittwoch veröffentlichte. Demnach
       erhielt das US-Unternehmen zwischen Januar und Juni dieses Jahres 180
       Verfügungen deutscher Gerichte zur Löschung von Inhalten.
       
       Als häufigster Löschungsgrund wurde Verleumdung angegeben. In der Statistik
       sind auch acht Suchergebnisse enthalten, die Google wegen rechtswidriger
       Tatsachenbehauptungen nach einer Beschwerde der Gattin des früheren
       Bundespräsidenten, Bettina Wulff, aus der Trefferliste entfernte.
       
       Noch öfter als deutsche Richter ordneten nur Gerichte in den USA die
       Entfernung von Inhalten beispielsweise aus den Suchergebnissen oder dem
       Blogdienst Blogger an. Sie schickten 209 Verfügungen. Google berichtet,
       dass Löschaufforderungen von Gerichten und Polizeibehörden im Vergleich zu
       den sechs Monaten davor weltweit um 70 Prozent zunahmen.
       
       In Deutschland stiegen sie mit 140 Prozent doppelt so stark an. Neben
       staatlichen Stellen erhält Google Tausende Löschanfragen von Plattenfirmen
       und Medienhäusern, die ihre Urheberrechte verletzt sehen. Diese führt das
       Unternehmen allerdings gesondert auf.
       
       Auch die Zahl der staatlichen Anfragen nach Nutzerdaten wuchs. Deutsche
       Behörden forderten Google mehr als 1.500 Mal zur Herausgabe von Nutzerdaten
       auf, betroffen waren mehr als 2.000 Nutzerkonten. Damit liegt Deutschland
       weltweit auf dem fünften Platz knapp hinter Frankreich. Spitzenreiter sind
       auch hier die USA. Google gab jedoch an, nicht allen Aufforderungen
       nachzukommen. Das Unternehmen kritisierte die gestiegene Zahl der Anfragen
       als staatliche Überwachung.
       
       14 Nov 2012
       
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