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       # taz.de -- Affäre um Ex-CIA-Chef Petraeus: Obama will sich äußern
       
       > US-Präsident Barack Obama will sich noch am Mittwoch zur Affäre um den
       > ehemaligen CIA-Chef Petraeus äußern. Derweil beginnen Spekulationen um
       > die Nachfolge.
       
   IMG Bild: Aus, vorbei: Obama und Petraeus im Jahr 2010.
       
       WASHINGTON dpa | Barack Obama geht in die Offensive: Nach dem Rücktritt von
       CIA-Chef David Petraeus wegen einer Liebesaffäre lädt der US-Präsident an
       diesem Mittwoch zu einer Pressekonferenz ins Weiße Haus. Er wird sich dabei
       zur Affäre Petraeus äußern müssen, aber auch zu den Ermittlungen gegen
       General John Allen, dem Kommandeur der internationalen Afghanistantruppe.
       Unklar war zunächst, ob Obama bereits einen Nachfolger für Petraeus
       präsentieren wird.
       
       Zugleich wurde am Dienstag bekannt, dass Petraeus demnächst vor einem
       Senatsausschuss über den tödlichen Angriff auf das US-Konsulat im libyschen
       Bengasi aussagen soll. Der Geheimdienst CIA war wegen der Attacke Anfang
       September in die Kritik geraten, weil er danach nicht rasch deutlich
       gemacht habe, dass es sich um einen Terroranschlag gehalten haben soll. Bei
       dem Angriff waren vier Diplomaten getötet worden, darunter der
       US-Botschafter in Libyen.
       
       Petraeus war am vergangenen Freitag wegen einer außerehelichen Beziehung
       mit seiner Biografin Paula Broadwell [1][zurückgetreten]. Außereheliche
       Affären können vom US-Militär als kriminelle Taten eingestuft werden.
       
       Gegen Allen [2][ermittelt das Pentagon], weil er „unangebrachte“ E-Mails an
       Jill Kelley, eine Freundin der Petraeus-Familie, geschickt haben soll.
       Allen ist als künftiger Nato-Oberkommandierender in Europa vorgesehen.
       
       Unterdessen wurden weitere Details bekannt: So berichtete der TV-Sender
       ABC, sowohl Petraeus als auch Allen hätten sich in einem
       Sorgerechts-Verfahren für Kelleys Zwillingsschwester Natalie eingesetzt.
       Jill Kelley habe sich in einem Telefongespräch mit der Polizei auch als
       Honorarkonsulin ausgegeben und praktisch Personenschutz verlangt, hieß es
       in weiteren Berichten. Völlig unklar ist allerdings weiterhin, ob Petraeus
       oder Allen Geheimnisse weitergegeben haben. Der Politologe Stephen Biddle
       von der George Washington University bezweifelt, dass es tatsächlich einen
       „nennenswerten Geheimnisbruch“ gab. „Aber die Affäre brachte eine
       Möglichkeit mit sich, die in Zukunft hätte ausgenutzt werden können“,
       zitierte CNN Biddle.
       
       ## Verhaltene Spekulationen um Nachfolge
       
       Fünf Tage nach dem Rücktritt des CIA-Chefs David Petraeus wegen einer
       Ehebruchaffäre spekulieren die US-Medien nur verhalten über mögliche
       Nachfolger. Ein Kandidat sei Michael Morell, der den US-Geheimdienst seit
       dem Rücktritt von Petraeus kommissarisch leitet, berichtete der
       Nachrichtensender CNN im Internet.
       
       Der Geheimdienstveteran Morell war an dem Einsatz zur Tötung des
       Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden beteiligt gewesen. Allerdings war Morell
       bereits unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush ein hoher
       CIA-Vertreter. Die CIA-Pannen vor den Terroranschlägen der Al-Kaida vom 11.
       September 2001 und bei der Bewertung des Waffenprogramms des irakischen
       Präsidenten Saddam Hussein sowie der Folterskandal im Irakkrieg könnten
       sich für Morell nun nachteilig auswirken, urteilt CNN.
       
       Michael Vickers, der höchste für Geheimdienstagenten zuständige Beamte im
       US-Verteidigungsministerium, wird ebenfalls als möglicher Nachfolger von
       Petraeus genannt. Der Ex-Agent blickt auf eine steile CIA-Karriere zurück.
       
       Als erste Frau an der Spitze der CIA wird die ehemalige demokratische
       Kongressabgeordnete Jane Harman gehandelt. Sie ist eine ausgewiesene
       Expertin in Sicherheitsfragen und leitet derzeit das Woodrow Wilson Center
       in Washington, ein Analyseinstitut.
       
       Weiterer möglicher Kandidat ist für CNN John Brennan, derzeit Obamas
       wichtigster Berater für Terrorbekämpfung. Der Präsident hatte ihn
       eigentlich bereits 2008 zum CIA-Chef machen wollen. Für den Geheimdienst
       war Brennan unter anderem in Saudi-Arabien stationiert gewesen. Nicht
       auszuschließen sei auch eine Rückkehr von Verteidigungsminister Leon
       Panetta als CIA-Chef, berichtete CNN.
       
       14 Nov 2012
       
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