# taz.de -- Kommentar Hanflegalisierung in den USA: Legalized!
> Die eigentliche Sensation der Wahlnacht fand nicht in Washington D.C.
> sondern in Washington State & Colorado statt. Hanfanbau wird legal.
IMG Bild: Hanfanbau wird legal in Washington State & Colorado
Dass Barack Obama die Präsidentschaftswahl gewonnen hat, war keine große
Überraschung – die eigentliche Sensation des Wahltags fand in Colorado und
Washington statt. In diesen Bundestaaten stimmte eine Mehrheit für die
Legalisierung von Marijuana und dies nicht mehr nur zu medizinischen
Zwecken, wie bisher schon in 17 US-Bundesstaaten, sondern grundsätzlich.
Als Rohstoff, Medizin, und als Genußmittel für Erwachsene kann Hanf in
diesen Bundesstaaten künftig legal angebaut, produziert und verkauft
werden. 75 Jahre nach dem „Marijuana Tax Act”, dem Verbot der Hanfpflanze
in den USA, ist im Mutterland der Hanf-Verfolgung damit das Ende der
Prohibition eingeläutet. Das ist der Beginn einer rationalen,
schadensmindernden Drogenpolitik, die mit der Besteuerung und
kontrollierten Abgabe von Cannabis einen Meilenstein für die USA und den
Rest der Welt setzen wird.
Die angenommenen Gesetzesentwürfe in Colorado und Washington werden den
Verbraucher- und Jugendschutz stärken und für eine deutliche Entlastung von
Polizei und Justiz sorgen, die sich künftig mehr um wirkliche Kriminelle
kümmern kann. Mit den Vorgaben, wie die neuen durch Handanbau eingenommenen
Steuereinnahmen zu verwenden sind – vorallem für Gesundheits- und
Bildungszwecke – können sie zum Vorbild für eine neue Sozial- und
Kommunalpolitik in den USA werden.
Die Legalisierung von Hanf in den beiden Staaten wird zu einem Prüfstein
für die Aussage in Obamas Siegesrede: “Das Beste kommt noch!” – denn auf
Bundesebene hat sich der Präsident stets für eine Beibehaltung der
Prohibtion ausgesprochen und zu Beginn seiner ersten Amtszeit auch noch die
von Bush & Co. betriebenen Schikanen gegen die medizinische Abgabe in den
Bundestaaten fortgesetzt. Ob der neue alte Hoffnungsträger dem “Yes we
can!” folgt, das die Wähler in Colorado und Washington seiner überkommenen
Drogenpolitik entgegen gesetzt haben, bleibt eine spannende Frage.
7 Nov 2012
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DIR Mathias Broeckers
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