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       # taz.de -- Einkünfte von Peer Steinbrück: Zwei Millionen so nebenbei
       
       > Der SPD-Kanzlerkandidat hat offenbar mehr verdient, als bisher
       > angenommen, etwa auch mit Buchhonoraren. Einige Parteifreunde vermissen
       > Fingerspitzengefühl in der Debatte.
       
   IMG Bild: Der dreifache Steinbrück? Auf jeden Fall hat er mehrere Einnahmequellen.
       
       BERLIN dpa | SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat nach Medienberichten
       in dieser Wahlperiode seit 2009 Nebeneinkünfte von rund zwei Millionen Euro
       erzielt. Zu den 1,25 Millionen Euro für seine Vorträge kämen noch
       Buchhonorare von mindestens einer halben Million Euro, schreiben das
       Magazin Focus und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS).
       
       Die SPD-Linke warf dem Ex-Finanzminister und heutigen
       Bundestagsabgeordneten angesichts der hohen Nebeneinkünfte fehlendes
       Fingerspitzengefühl vor. Nach einer neuen Umfrage halten die Bundesbürger
       Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für glaubwürdiger als den Herausforderer.
       
       Nach Focus-Informationen kommen zu dem Nebenverdienst noch 115 000 Euro
       hinzu, die Steinbrück bereits als Vergütung für sein Aufsichtsratsmandat
       beim Stahlkonzern ThyssenKrupp erhalten habe. Noch ausstehend sei ein
       Betrag von rund 65.000 Euro, der Steinbrück für das abgeschlossene
       Geschäftsjahr zustehe.
       
       Zudem habe er eine fünfstellige Summe für ein Interview im Geschäftsbericht
       des Baukonzerns Bilfinger Berger erhalten. Das Honorar will er nicht
       offenlegen, da es sich nicht um einen Vortrag gehandelt habe, sagte ein
       SPD-Sprecher dem Kölner Stadt-Anzeiger. 
       
       ## Zug um Zug 180.000 Euro
       
       Nach Berechnungen des Focus erhielt Steinbrück allein für sein
       Erstlingswerk „Unterm Strich“ eine halbe Million Euro. Für das Buch „Zug um
       Zug“ habe der Verlag mehr als 100.000 Euro gezahlt, die sich Steinbrück mit
       dem Co-Autor Helmut Schmidt teile. Die FAS rechnet etwas anders und kommt
       auf 300.000 Euro für „Unterm Strich“ und rund 180.000 Euro für „Zug um
       Zug“.
       
       Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel verteidigte Steinbrücks Weigerung, die
       Buchentgelte offenzulegen. „Wenn Politiker Bücher schreiben, kann jeder
       ganz leicht sehen, wofür das Honorar überwiesen wird und ob es
       Abhängigkeiten gibt. Da gibt es keine Geheimnisse“, sagte er der FAS. Er
       kündigte eine Neuregelung für die Veröffentlichung von Politikereinkünften
       an. „Wenn wir ab dem nächsten Jahr wieder regieren, werden wir beschließen,
       dass alle Einkünfte von Abgeordneten im Bundestag auf Euro und Cent
       veröffentlicht werden.“
       
       Die Parteilinke sieht die Debatte über Steinbrück kritisch. „Wenn sich die
       SPD als Partei der sozialen Gerechtigkeit mit so einer Debatte
       herumschlagen muss, dann ist das für uns natürlich schwierig“, sagte die
       Vorsitzende der Demokratischen Linken in der SPD, Hilde Mattheis, dem
       Focus. Die baden-württembergische SPD-Vize Leni Breymaier vermisst
       Fingerspitzengefühl bei Steinbrück. „Ich finde, es gehört sich nicht“,
       sagte die Verdi-Landeschefin der dpa. Auch Grünen-Fraktionschef Jürgen
       Trittin ließ im SWR Kritik an Steinbrück anklingen: „Man sollte schon
       darauf achten, dass die Diäten nicht zu Nebeneinkünften werden.“
       
       ## Merkel kommt bei Frauen besser an
       
       Nach einer Emnid-Umfrage kann Steinbrück in Sachen Popularität nicht mit
       Merkel mithalten. Die Bundesbürger hielten die CDU-Chefin für
       sympathischer, durchsetzungsfähiger und glaubwürdiger als Steinbrück,
       berichtete der Focus. Vor allem bei den Frauen komme Merkel besser weg als
       Steinbrück.
       
       Die Frauen in der SPD verlangten vom Kanzlerkandidaten, er solle sein
       Regierungsteam zur Hälfte weiblich besetzen. „Das Regierungsteam der SPD
       muss das Thema Gleichstellung glaubwürdig widerspiegeln“, sagte Elke
       Ferner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen der
       Welt am Sonntag.
       
       Gabriel sieht keine Differenzen zwischen Steinbrück und seiner Partei.
       „Peer Steinbrück und die SPD werden bei der entscheidenden Frage, mit
       welchem Programm treten wir 2013 an, den gleichen Herzschlag haben“, sagte
       er der FAS. Beim SPD-Parteitag im Dezember werde es ein „überwältigendes
       Votum“ für Steinbrück geben.
       
       3 Nov 2012
       
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