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       # taz.de -- Endspurt im US-Wahlkampf: Obama liegt in Swing States vorn
       
       > Ohio und Florida gelten als die wahlentscheidenden Staaten in den USA.
       > Einer neuesten Umfrage zufolge führt der Präsident gegenüber dem
       > Herausforder in ihnen.
       
   IMG Bild: Fliegen ihm auf den letzten Metern entscheidende Wählerstimmen zu?
       
       WASHINGTON dpa | Mit einem furiosen Sprint durch die wichtigsten Staaten
       wollen US-Präsident Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney kurz
       vor der Wahl die entscheidenden Wählerstimmen gewinnen. Das Rennen blieb am
       Wochenende vor dem 6. November extrem spannend.
       
       Jüngste Umfragen haben US-weit ein Patt bestätigt. Der Amtsinhaber liegt
       aber nach Angaben der New York Times in den meisten besonders heiß
       umkämpften Bundesstaaten vorn, wenn auch oft nur sehr knapp. So führt er
       etwa in Ohio. Ein Sieg hier gilt als Muss für Romney, will er Präsident
       werden. Der NBC/Wall Street Journal-Umfrage zufolge führt der Demokrat
       Obama in Ohio mit 51 zu 45 Prozent vor dem Republikaner. In Florida ist der
       Vorsprung mit 49 zu 47 Prozent dünner. Landesweit liegen die beiden
       Kontrahenten laut jüngsten Umfragen im Durchschnitt gleichauf.
       
       Obama brach am Samstag zu einer Wochenend-Blitztour durch sieben Staaten
       mit gleich mehreren Stopps in Ohio auf. Romney begann seinen Sprint von Ost
       nach West in New Hampshire. Beide Kandidaten kündigten an, bis zur letzten
       Minute um jede Stimme zu kämpfen.
       
       Bereits zuvor hatte sich für die letzten Wahlkampf-Tage eine Art
       Rollentausch angedeutet. Wie Obama vor vier Jahren präsentierte sich Romney
       auf Kundgebungen trotz scharfer Attacken gegen seinen Kontrahenten als ein
       Kandidat, der das politisch tief gespaltene Land einen wolle – ein
       Versprechen, das Obama nicht gehalten habe. Der Amtsinhaber selbst ging
       voll in die Offensive und machte klar, dass es für ihn Grenzen bei der
       Zusammenarbeit gibt.
       
       ## Wer das Land zu einem besseren Ort machen möchte
       
       „Ich werde Amerika zu einem besseren Ort machen“, versprach Romney in West
       Allis (Wisconsin). „Das ist jetzt nicht die Zeit für Amerika, sich zur Ruhe
       zu begeben. Wir sind vier Tage von einem frischen Start entfernt, vier Tage
       entfernt vom ersten Tag eines Neubeginns.“
       
       Obama versprach in Springfield (Ohio), dass er im Fall einer zweiten
       Amtszeit zwar mit den Republikanern im Kongress zusammenarbeiten werde.
       Aber wenn der „Preis von Frieden in Washington“ Vereinbarungen bedeute, die
       etwa Studienhilfen kappten oder Gesundheitsversicherern mehr Macht gebe,
       „dann ist das ein Preis, den ich nicht zu zahlen gewillt bin.“ So etwas sei
       kein Wandel, sondern eine Kapitulation vor dem Status quo. „Ich bin weit
       davon entfernt, diesen Kampf aufzugeben“, meinte Obama. „Ich habe immer
       noch eine Menge Kampfeslust in mir. Ich werde nicht müde.“
       
       In den USA wird der Präsident nicht direkt gewählt, sondern durch ein
       Wahlmännergremium. Jeder Staat verfügt in diesem Gremium über eine
       bestimmte Zahl an Stimmen, die jeweils dem Sieger in dem betreffenden Staat
       zugesprochen werden. Es wäre also möglich, dass Romney landesweit zwar die
       meisten Stimmen erhält, aber Obama siegt, weil er in den entscheidenden
       Staaten gewonnen hat. Die magische Zahl für den Gesamtsieg liegt bei 270
       Wahlmänner-Stimmen.
       
       3 Nov 2012
       
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