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       # taz.de -- Wikileaks wiederbelebt: US-Militärdokumente veröffentlicht
       
       > Wikileaks stellt geheime Militärdokumente online. Assange will damit
       > systematische Menschenrechtsverletzungen der USA nach dem 11.September
       > aufzeigen.
       
   IMG Bild: Trotz Obamas Versprechen werden in Guantanamo bis heute Menschen gefangen gehalten.
       
       LONDON reuters | Das Enthüllungsportal Wikileaks hat geheime
       US-Militärdokumente zum Umgang mit Gefangenen im Irak und in Guantanamo
       [1][veröffentlicht]. Die Papiere zeigten, wie die Regierung von Präsident
       George W. Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 systematisch
       Menschenrechte verletzt habe, erklärte Wikileaks-Gründer Julian Assange.
       Zudem werde deutlich, wie die Anti-Terror-Politik zu einem „permanenten
       Ausnahmezustand“ geführt habe, der noch heute andauere.
       
       Bei den geheimen Dokumenten soll es sich demnach um insgesamt mehr als 100
       Akten aus dem US-Verteidigungsministerium aus den Jahren 2001 bis 2004
       handeln, die in den kommenden Wochen Stück für Stück im Internet publik
       gemacht werden sollen. Die ersten fünf Dateien stellte Wikileaks am
       Donnerstagabend online.
       
       Mit ihren Richtlinien zum Umgang mit Gefangenen hätten die USA einen
       rechtsfreien Raum geschaffen, in dem das US-Militär Verdächtige von der
       Bildfläche habe verschwinden lassen können ohne weitere Spuren zu
       hinterlassen, erklärte Assange. So sei festgenommenen Verdächtigen oft
       bewusst keine Gefangenennummer zugewiesen worden, damit sie möglichst in
       keinem offiziellen Dokument auftauchten.
       
       ## Guantanamo immer noch offen
       
       In dem Gefangenenlager Guantanamo auf dem US-Militärstützpunkt in Kuba
       hielten die USA zeitweise bis zu 780 mutmaßliche Taliban- und
       Al-Kaida-Anhänger fest. Zuletzt lebten noch 167 Menschen dort in
       Gefangenschaft, wenngleich Bushs Nachfolger Barack Obama im Wahlkampf die
       Schließung des Lagers in Guantanamo versprochen hatte.
       
       Neben dem Gefängnis auf Kuba haben die USA auch mehrere Verhörzentren in
       befreundeten Staaten betrieben, in denen sie Verdächtige nach Angaben von
       Menschenrechtsgruppen auch foltern ließen. Bush selbst räume im September
       2006 die Existenz eines solchen CIA-Verhörprogrammes ein. Die Regierung in
       Washington hat bislang aber keine Einzelheiten dazu genannt, in welchen
       Staaten diese geheimen Verhöre stattfanden. Ob die nun von Wikileaks
       angekündigten Dokumente Licht ins Dunkel bringen, blieb zunächst unklar.
       
       26 Oct 2012
       
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   DIR [1] http://wikileaks.org/detaineepolicies/
       
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       auf.