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       # taz.de -- Die 11 Swing States in den USA: Heiß umkämpft
       
       > 11 von 50 Bundesstaaten werden am Ende entscheiden, wer nächster
       > Präsident der USA wird. Besonders wichtig sind Florida, Pennsylvania und
       > Ohio.
       
   IMG Bild: Nicht alle sind sich schon so sicher wie dieser Obama-Unterstützer in Ohio.
       
       BERLIN taz | Wer glaubt, die TV-Debatten zwischen Amtsinhaber und
       Kandidaten könnten – nach Monaten intensiven Wahlkampfes – keinen Einfluss
       mehr auf den Wahlausgang haben, muss auf die Umfrageergebnisse schauen.
       Denn die änderten sich nach der ersten Presidential Debate vor zwei Wochen
       radikal um mehrere Prozentpunkte – zugunsten des Herausforderers.
       
       Die Demoskopen erfassen stets zwei Elemente: den nationalen Trend und den
       in den einzelnen Bundesstaaten. Ersterer ist wichtig für die
       Wahlkampfzentralen, um eventuelle Schwächen im Image der Kandidaten
       ausmachen und dagegen angehen zu können. Die Wahl aber wird in den
       Bundesstaaten entschieden, genauer: in den Swing States, in denen mal
       Republikaner, mal Demokraten gewinnen.
       
       Nur 11 der 50 US-Staaten sind derzeit wirklich umkämpft. Sie stehen für 146
       der insgesamt 538 Wahlmänner. Präsident wird, wer mindestens 270 von ihnen
       für sich gewinnt. Relevant sind dafür vor allem die bevölkerungsreichen
       Swing States, denn sie stellen besonders viele Wahlmänner: Florida (29),
       Pennsylvania (20) und Ohio (18). Die Erfahrung zeigt: Wer nicht mindestens
       zwei dieser Staaten gewinnen kann, wird nicht Präsident.
       
       Jimmy Carter, Ronald Reagan und George Bush sen. gewannen 1976 bis 1988 in
       allen drei Staaten. Bill Clinton verlor 1992 in Florida, gewann aber in
       Ohio und Pennsylvania. George W. Bush wurde 2000 nach wochenlangem
       Rechtsstreit der Sieg in Florida zugesprochen, und er gewann Ohio, während
       Pennsylvania für Al Gore stimmte. Obama holte 2008 alle drei Staaten. Heute
       liegt er in Ohio und Pennsylvania vorn – allerdings nicht so deutlich wie
       vor der ersten TV-Debatte. Romney führt in Florida knapp.
       
       Natürlich verlassen sich die Kontrahenten nicht nur auf die drei Staaten.
       Auch in Virginia sind demokratische Freiwillige aus der benachbarten,
       demokratischen Hauptstadt Washington, D. C. unterwegs, um 13
       Wahlmännerstimmen zu sichern. Dennoch ist der Vorsprung des Präsidenten
       dort auf 0,8 Prozentpunkte geschrumpft. In Wisconsin wollen Obamas Leute
       die seit 1988 demokratisch wählenden Wahlmänner halten – aber ihr Vorsprung
       ist auf 2,3 Prozentpunkte gesunken. Und in Michigan (16 Wahlmänner) hofft
       Obama auf Dankbarkeit für die Autoindustrie-Rettung, liegt aber nur 4,4
       Prozentpunkte vor Romney.
       
       Die Wahlkampfstrategen starren täglich auf solche Entwicklungen. Kleinste
       Veränderungen entscheiden über die Vergabe von Millionen US-Dollar für
       TV-Spots, Telefonaktionen und Tür-zu-Tür-Operationen. In den anderen 39
       Bundesstaaten dagegen scheint keine Wahl stattzufinden. Wer etwa im
       republikanischen Georgia, in South Dakota oder Tennesse wohnt, wird weder
       Obama noch Romney zu Gesicht bekommen – so wenig wie die Bürger der
       demokratischen Staaten Kalifornien, Illinois oder New York.
       
       17 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Pickert
       
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