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       # taz.de -- 14-jährige Yousafzai in Großbritannien: „Feige Attacke“ der Taliban
       
       > Nach dem Mordversuch der Taliban kämpfte Malala Yousafzai um ihr Leben.
       > Nun wurde die 14-Jährige zur Behandlung nach Großbritannien gebracht.
       
   IMG Bild: Solidaritätsveranstaltung für das Taliban-Opfer in Karatschi.
       
       ISLAMABAD/BIRMINGHAM dpa/taz | Knapp eine Woche nach dem
       [1][Taliban-Attentat auf die 14-jährige Malala Yousafzai in Pakistan] ist
       das verletzte Mädchen zur weiteren Behandlung nach Großbritannien geflogen
       worden. Am Montagnachmittag landete ein Flugzeug mit dem Mädchen an Bord
       auf dem Airport in Birmingham. Ein Rettungswagen brachte Malala ins dortige
       Queen Elizabeth Hospital, das auf die Behandlung verwundeter britischer
       Soldaten spezialisiert ist.
       
       „Wir haben der pakistanischen Regierung unsere Hilfe angeboten, für Malala
       zu sorgen, weil sie besondere Spezialisten-Betreuung benötigt“, sagte eine
       Sprecherin der Downing Street.
       
       „Die pakistanische Regierung zahlt alle Kosten für den Transport, die
       Einreise, die medizinische Versorgung, die Unterbringung und die
       Verpflegung für Malala und Malalas Begleitung“, erklärte sie weiter. Das
       pakistanische Militär teilte unterdessen mit, dass die Schülerin nach
       Einschätzung der Experten wegen der „physischen und psychologischen Folgen“
       des Angriffs ausgedehnte Pflege benötige.
       
       Malala war vor ihrer Ausreise in pakistanischen Militärkrankenhäusern
       behandelt worden. Vor einer Woche hatten ihr Taliban-Kämpfer im Swat-Tal
       gezielt in den Kopf geschossen. Die 14-Jährige hatte sich trotz Drohungen
       der Extremisten seit Jahren um Bildung für Mädchen bemüht und dafür auch
       den Friedenspreis ihres Landes erhalten.
       
       Der Anschlag hatte in Pakistan und international Entsetzen ausgelöst. In
       Karatschi, der größten Stadt Pakistans, gingen zehntausende aus Solidarität
       mit dem Mädchen auf die Straße.
       
       Dave Rosser, medizinischer Direktor der Klinik in Birmingham, erklärte,
       dass einige seiner Kollegen gerade in Pakistan gewesen seien, als Malala
       niedergeschossen wurde – auch aus diesem Grund beteilige sich das
       Krankenhaus nun.
       
       ## Zustand ist zufriedenstellend
       
       „Wir haben unglücklicherweise sehr große Erfahrung im Umgang mit solchen
       traumatischen Schussverletzungen“, sagte Rosser. Er gehe davon aus, dass
       die junge Frau eher für Monate als für Wochen betreut werden müsse. „Man
       kann sie vom psychologischen Gesichtspunkt her als Kriegsopfer behandeln.“
       
       In der Mitteilung des Militärs hieß es, die Ärzte seien „zufrieden mit
       ihrem derzeitigem Zustand“. Daher hätten die Mediziner geraten, sie nun in
       eine ausländische Einrichtung zu überweisen, die eine speziellere
       Behandlung sichern könne.
       
       Malala sei mit Zustimmung ihrer Familie von einem aus den Vereinigten
       Arabischen Emiraten stammenden Rettungsflugzeug ausgeflogen worden. Unklar
       blieb, ob Malala inzwischen das Bewusstsein wiedererlangt hat.
       
       ## „Feige Attacke“
       
       Der britische Außenminister William Hague sagte am Montag, Großbritannien
       stehe im Kampf gegen Terrorismus „Schulter an Schulter“ mit Pakistan.
       „Malalas tapferer Einsatz für das Recht aller jungen Mädchen auf Bildung
       ist beispielhaft für uns alle.“ Der „barbarische Angriff“ auf das Mädchen
       habe Pakistan und die Welt schockiert.
       
       „Die öffentliche Abscheu und die Verurteilung dieser feigen Attacke zeigen,
       dass die Menschen in Pakistan nicht von Terroristen geschlagen werden
       können.“
       
       Unterdessen griffen nach Angaben der Polizei bis zu 300 Aufständische einen
       Kontrollposten der Sicherheitskräfte in der nordwestpakistanischen Provinz
       Khyber-Pakhtunkhwa an. Bei dem mehrstündigen Gefecht in der Nacht zum
       Montag seien sechs Angehörige der Sicherheitskräfte getötet und elf
       verwundet worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Aufständischen hätten
       Verluste erlitten.
       
       16 Oct 2012
       
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