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       # taz.de -- Kommentar über Neonazi-Provokation: Harter Hund, weich gespült
       
       > Der "Abschiebär" ist eine zynische Figur. Sie verbreitet den Grusel zu
       > Monstern mutierter Kuscheltiere. Da bleibt das Lachen im Halse stecken.
       
   IMG Bild: Pelznazi: Der „Abschiebär“ in einem anderen Video
       
       Der kürzlich verbotene rechtsextreme Verein „Besseres Hannover“ hat sein
       Maskottchen „Abschiebär“ auf das Eingangsschild des niedersächsischen
       Innenministeriums platziert und ein Video dazu gedreht.
       
       Das Filmchen kursiert im Netz und macht die Verbotsbemühungen der
       Strafverfolgungsbehörden lächerlich. Besonders für Innenminister Uwe
       Schünemann (CDU) ist das peinlich.
       
       Schünemann hat ja die Rolle des Wadenbeißers in der Regierung und in seiner
       Partei. Erst kürzlich hat er gefordert, Dschihadisten die Grundrechte zu
       entziehen. Er hat die Bespitzelung eines Grünen-Politikers und der Linken
       durch den Verfassungsschutz zu verantworten und steht für eine rigide
       Abschiebepolitik. Dass die Neonazis ausgerechnet ihm jetzt ihren
       „Abschiebe-Bär“ vor die eigene Haustür setzen, entbehrt nicht der Ironie.
       
       Man gönnt es Schünemann, dass ihm einer mal ’ne Nase dreht und der harte
       Hund weich gespült wird. Es wäre schön gewesen, wäre der Innenminister von
       links lächerlich gemacht worden – wobei man sich wirklich entlarvenden Witz
       wünschen würde. Dass es jetzt die Neonazis waren, erinnert leider an
       ähnliche Muster in den 20er-Jahren.
       
       Der „Abschiebär“ ist eine zynische und gemeine Figur. Sie verbreitet den
       Grusel anonymer, zu Monstern mutierter Kuscheltiere, sodass einem das
       Lachen im Halse stecken bleibt.
       
       28 Sep 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gernot Knödler
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Rassismus
       
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