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       # taz.de -- Mitt Romneys Ex-Firma: Ermittlungen gegen Bain Capital
       
       > Die US-Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Steuerhinterziehung
       > gegen das Investmentunternehmen Bain Capital. Gegründet wurde die Firma
       > von Mitt Romney.
       
   IMG Bild: Versuchte mit Sportmetaphern zu punkten: Mitt Romney, republikanischer Präsidentschaftskandidat.
       
       ALBANY/CHARLOTTE dapd | Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt
       offenbar gegen einige der größten Private-Equity-Firmen des Landes,
       darunter auch gegen das vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten
       Mitt Romney gegründete Investmentunternehmen Bain Capital. Es werde
       geprüft, ob die Firmen eine Steuerstrategie angewandt hätten, mit der sie
       sich Steuern in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar gespart hätten,
       sagte ein Gewährsmann, der mit den Ermittlungen vertraut ist.
       
       Konkret sollen dabei Gebühren für die Betreuung von Konten in
       Fondsinvestments umgewandelt worden sein, was einen niedrigeren Steuersatz
       zur Folge hatte. Als erste berichtete die New York Times von der
       Untersuchung gegen mehr als ein Dutzend Firmen. Steuerexperten äußerten
       gegenüber dem Blatt unterschiedliche Meinungen dazu, ob die Praxis legal
       ist oder nicht. Romney erhält als ehemaliger Partner immer noch Zahlungen
       von Bain Capital, die Ermittlungen beziehen sich aber nicht auf die Zeit,
       als er das Unternehmen leitete.
       
       Währenddessen wird der Schlagabtuasch vor dem Parteitag der Demokraten
       zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem republikanischen
       Herausforderer Mitt Romney immer härter. Am Wochenende tourten beide
       Kandidaten durch einige der sogenannten „Battleground States“, die für die
       Wahl entscheidend sein dürften. Der Präsident warf Romney vor, mit seiner
       Partei keine Antworten auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
       liefern zu können, der Republikaner attackierte Obama wegen dessen Bilanz
       im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.
       
       Obama gab gleichzeitig auch einen Ausblick auf seine Rede beim Parteitag am
       Donnerstag, mit der er offiziell die Nominierung durch seine Partei
       annehmen wird. „Diesen Donnerstag werde ich ihnen einen, wie ich denke,
       besseren Weg in die Zukunft präsentieren. Einen Weg, der die Wirtschaft
       wachsen lässt, für mehr Jobs sorgt und die Mittelschicht stärkt“, sagte
       Obama bei einem Stopp auf seiner Wahlkampftour in Iowa.
       
       ## Romneys Sportanalogien
       
       Romney versuchte seinerseits den Aufschwung vom Republikanischen Parteitag
       zu nutzen, bei dem er vergangene Woche offiziell zum
       Präsidentschaftskandidaten seiner Partei nominiert wurde. Anlässlich des
       Saisonauftakts im College-Fußball und 23 Millionen unterbeschäftigten oder
       arbeitslosen Amerikanern bemühte Romney in Cincinnati im US-Staat Ohio
       Sportanalogien.
       
       „Wenn ihr auf der einen Seite einen Trainer habt, der eine Null ist, und
       auf der anderen Seite 23 Millionen, dann ist es Zeit für einen neuen
       Coach“, sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung in einem Museum. „In
       Amerika ist es wieder Zeit für eine erfolgreiche Saison.“
       
       Auch Obama absolviert ein dichtes Programm, bevor er zum Parteitag der
       Demokraten in Charlotte im US-Staat North Carolina kommt, der am Dienstag
       beginnt. Neben Iowa standen auch Colorado, Ohio und Virginia auf dem
       Reiseplan des US-Präsidenten. Am Montag war auch ein Besuch in den vom
       Sturm „Isaac“ zerstörten Gebiete in Louisiana auf dem Programm.
       
       Und Obama teilte dabei ebenfalls kräftig gegen die Republikaner aus. „Trotz
       aller Herausforderungen, denen wir uns im neuen Jahrhundert gegenüber
       sehen, war alles, was sie euch in diesen drei Tagen angeboten haben, eine
       Agenda, die besser zum vergangenen Jahrhundert passt“, sagte Obama mit
       Blick auf den zurückliegenden Parteitag der Republikaner. „Wir haben das
       alles schon gesehen. Ihr habt das wahrscheinlich noch auf
       Schwarz-Weiß-Fernsehern gesehen.“
       
       ## „Geschichte der vergangenen vier Jahre“
       
       Die Demokraten wollen auf ihrer Versammlung versuchen, die Wähler zu
       überzeugen, dem Präsidenten die Treue zu halten, anstatt sich auf einen
       neuen Amtsinhaber einzulassen. „Wir müssen den Präsidenten nicht vorstellen
       oder neu erfinden, wie es Mitt Romney muss“, sagte die Sprecherin von
       Obamas Wahlkampfteam, Stephanie Cutter, zu den Plänen für den Parteitag.
       
       „Stattdessen wird auf unserer Versammlung die Geschichte der vergangenen
       vier Jahre erzählt und wie der Präsident einige schwere Entscheidungen
       getroffen hat, um dem Land zu helfen und die Wirtschaft anzukurbeln.“
       
       3 Sep 2012
       
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