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       # taz.de -- DDR-Drama in Hollywood: Mit Barbara zum Oscar
       
       > Deutsche Zeitgeschichte in L.A.: German Films schickt Christian Petzolds
       > DDR-Drama „Barbara“ als deutschen Beitrag ins Rennen um die Oscars.
       
   IMG Bild: Radeln Richtung Hollywood: Andre (Roland Zehrfeld) und Barbara (Nina Hoss).
       
       MÜNCHEN dpa | Sechs Jahre nach Florian Henckel von Donnersmarcks „Das Leben
       der Anderen“ schickt Deutschland wieder ein DDR-Drama ins Rennen um den
       Oscar. Christian Petzold („Gespenster“, „Yella“) soll mit seinem Film
       „Barbara“ die begehrte Trophäe im kommenden Jahr nach Deutschland holen,
       wie German Films mitteilte.
       
       Zeitgeschichte aus Deutschland hat erfahrungsgemäß gute Chancen bei der
       US-amerikanischen Academy. Von zehn Filmen, die in den vergangenen Jahren
       von der Auslandsvertretung eingereicht wurden, hielten sechs den Augen der
       gestrengen Jury stand und bekamen dafür eine offizielle Oscar-Nominierung.
       All diese sechs Beiträge setzten sich mit der jüngeren deutschen Geschichte
       auseinander.
       
       Im Jahr 2003 holte Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“ über eine jüdische
       Familie, die aus Nazi-Deutschland nach Kenia flieht, den Oscar für den
       besten ausländischen Film. 2005 war Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“
       über Hitlers letzte Tage im Bunker nominiert. Nur ein Jahr später war es
       mit „Sophie Scholl - Die letzten Tage“ wieder ein Stoff aus der Zeit des
       Nationalsozialismus, 2007 dann der große Oscar-Erfolg für den DDR-Film „Das
       Leben der Anderen“.
       
       Im Jahr 2009 nominierte die Academy den RAF-Film „Baader Meinhof Komplex“,
       ein Jahr später Michael Hanekes „Das weiße Band“, das die Kindheit der
       Generation beschreibt, die später Adolf Hitler an die Macht bringen sollte.
       Das Leben einer Türkin im Deutschland von heute („Die Fremde“ von Feo
       Aladag) oder Fatih Akins „Auf der anderen Seite“ schienen die amerikanische
       Jury weniger zu interessieren.
       
       Nun soll also Christian Petzold, der seinen Durchbruch im Jahr 2001 mit
       seinem Kinodebüt „Die innere Sicherheit“ schaffte, mit „Barbara“ im besten
       Falle des Erfolg von „Das Leben der Anderen“ wiederholen. Der Film mit Nina
       Hoss in der Hauptrolle erzählt eine Liebesgeschichte im einstigen Arbeiter-
       und Bauernstaat. Es ist die Geschichte der jungen Ärztin Barbara, die aus
       der Berliner Charité in die Provinz strafversetzt wird, weil sie einen
       Ausreiseantrag gestellt hat. Sie will zu ihrem Freund in den Westen. Doch
       dann lernt Barbara ihren neuen Chef kennen.
       
       DDR-Stoff allein reicht bei den Oscars zwar nicht, wie sich am Beispiel der
       Komödie „Goodbye, Lenin“ zeigte, die German Films für die Oscars 2004
       einreichte und die keine Nominierung schaffte. Dass Petzolds Film aber
       auszeichnungswürdig ist, hat er längst bewiesen: Beim Deutschen Filmpreis
       2012 wurde „Barbara“ bereits mit der Silbernen Lola ausgezeichnet, und bei
       der Berlinale bekam Petzold den Silbernen Bären für die beste Regie.
       
       31 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Britta Schultejans
       
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