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       # taz.de -- Israelische Siedlungspolitik: Räumung in Raten
       
       > Die größte illegale israelische Siedlung im Westjordanland soll nun
       > wirklich geräumt werden. Der Abriss der Häuser wurde schon mehrfach
       > verschoben.
       
   IMG Bild: Müssen jetzt doch gehen: Israelische Siedler im Westjordanland.
       
       JERUSALEM afp | Israels Oberstes Gericht hat am Mittwoch angeordnet, dass
       die größte illegale Siedlung im Westjordanland bis zum 4. September geräumt
       wird. Das Gericht wies damit einen Einspruch von 17 Familien ab, die nach
       eigenen Angaben einen Teil der Fläche der Siedlung legal von Palästinensern
       erworben haben.
       
       Allerdings gewährten die Richter einen dreimonatigen Aufschub für den
       Abriss der Häuser, um die Gültigkeit von Dokumenten zu prüfen, welche den
       legalen Kauf des Baulands beweisen sollen.
       
       Die Bewegung Peace Now, die den Bau von Siedlungen in den israelisch
       besetzten palästinensischen Gebieten ablehnt, begrüßte die Entscheidung des
       Gerichts als „Sieg für den Rechtsstaat“. Sie zeige, dass Siedler „nicht
       über dem Gesetz stehen“. Die militanten Siedler von Migron dagegen sprachen
       von einem „schwarzen Tag für den Staat Israel“ und warfen der Regierung
       vor, nicht gegen die „brutale Vergewaltigung“ eingeschritten zu sein.
       
       Das Gericht hatte ursprünglich den Abriss der auf palästinensischem
       Privatland errichteten Siedlung bis Ende März angeordnet, dann jedoch die
       Frist bis zum 1. August verschoben. Am Freitag gewährte das Gericht einen
       erneuten Aufschub. Die Regierung will die Siedler auf einen zwei Kilometer
       entfernten Hügel umsiedeln. Aus Sicht der UNO ist jedoch auch diese
       Siedlung ebenso wie alle anderen jüdischen Siedlungen im Westjordanland
       illegal.
       
       30 Aug 2012
       
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