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       # taz.de -- Mönchengladbach in der Europa League: Wunder knapp verpasst
       
       > Nach der Heimniederlage gewann Mönchengladbach das Playoff-Rückspiel zur
       > Champions League bei Dynamo Kiew verdient mit 2:1. Das reicht aber nicht.
       
   IMG Bild: Torhüter Andre ter Stegen gab alles.
       
       KIEW dpa | Borussia Mönchengladbach hat das Fußball-Wunder in Kiew ganz
       knapp verpasst. Nach der 1:3-Niederlage vor heimischem Publikum gewann der
       Bundesliga-Vierte der vorigen Saison am Mittwoch das Playoff-Rückspiel zur
       Champions League bei Dynamo Kiew zwar verdient mit 2:1 (0:0), muss aber
       dennoch sein internationales Comeback nach 16 Jahren in der Europa League
       fortsetzen.
       
       Vor 66.862 Zuschauern im Olympiastadion sorgten ein Eigentor von Jewgeni
       Chatscheridi (70. Minute) und Juan Arangos Kopfballtreffer (78.) für den
       Achtungserfolg der Gladbacher, die eine konzentrierte Vorstellung boten und
       ganz dicht dran waren. Ideye Brown verkürzte erst in der 88. Minute für
       Dynamo.
       
       Finanziell macht sich die Niederlage auch bemerkbar: Während die
       Champions-League-Teilnehmer 8,6 Millionen Euro Antrittsprämie kassieren,
       gibt es in der Europa League nur 1,3 Millionen zu verdienen.
       
       Als bisher einzigen deutschen Clubs im Europacup war es Bayern München
       gegen Inter Mailand (1988) und dem VfB Stuttgart gegen Feyenoord Rotterdam
       (1998) gelungen, einen Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel auswärts noch
       zu drehen.
       
       Couragiert und entschlossen ging das Team von Lucien Favre die schwierige
       Aufgabe in der ukrainischen Hauptstadt an. Und die große Möglichkeit, dem
       Ganzen bereits früh eine Wende zu geben, bot sich bereits nach 70 Sekunden.
       Von Arango freigespielt spitzelte Patrick Herrmann den Ball an Keeper Maxim
       Kowal, allerdings auch knapp am Tor vorbei. Wenig später zielte Mike Hanke
       über den Kasten (14.). Bei Herrmanns zweiter Chance rettete Kowal mit
       beiden Fäusten (22.).
       
       ## Zu wenig Sicherheit
       
       Zwar verzeichneten die Borussen in der ersten Halbzeit 60 Prozent
       Ballbesitz, allerdings machten sie vor rund 2.000 mitgereisten Fans zu
       wenig aus ihren optischen Vorteilen. Obwohl Herrmann, Arango und der
       Schweizer Neuzugang Granit Xhaka ein enormes Laufpensum absolvierten, kam
       der entscheidende Pass zu selten an.
       
       Der jeweils 13fache sowjetische und ukrainische Meister spielte aus einer
       verstärkten Defensive und war im Bewusstsein des Zwei-Tore-Vorsprungs eher
       auf Ballkontrolle als auf Tore aus. Dennoch durften die Gladbacher den
       wieselflinken Brown in Dynamos Sturmzentrum nicht aus den Augen lassen. In
       der 4. Minute spitzelte Martin Stranzl dem einschussbereiten Brown den Ball
       im letzten Moment vom Fuß.
       
       Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte war die Borussia einem Treffer näher
       als die weiter sehr verhalten auftretenden Gastgeber. Als Schlussmann Kowal
       einen Arango-Schuss nicht festhalten konnte, verpasste der nachsetzende
       Herrmann das mögliche 0:1 (53.). Der für zwölf Millionen Euro verpflichtete
       Niederländer Luuk de Jong konnte sich im Gladbacher Angriffsspiel dagegen
       nur selten in Szene setzen.
       
       So musste ein Dynamo-Spieler den Gladbachern den Weg zum Erfolg ebnen: 20
       Minuten vor dem Ende köpfte Chatscheridi eine Arango-Flanke unhaltbar für
       Kowal in die eigenen Maschen. Als der überragende Arango wenig später einen
       Eckball von Alexander Ring wuchtig zum 2:0 einköpfte, lag sogar die
       Sensation in der Luft. Doch mit Glück und Geschick retteten sich die
       Ukrainer über die Zeit.
       
       30 Aug 2012
       
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