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       # taz.de -- Terroranschläge von Mumbai: Todesurteil bestätigt
       
       > Bei den Anschlägen in Mumbai 2008 starben 175 Menschen. Den einzigen
       > überlebenden Attentäter kann nun nur noch ein Gnadengesuch vor der
       > Hinrichtung bewahren.
       
   IMG Bild: Verurteilter Terrorist: Hinduaktivisten feierten das Todesurteil in Mumbai.
       
       NEU DELHI dpa | Indiens Oberster Gerichtshof hat in letzter Instanz das
       Todesurteil gegen den einzigen überlebenden Attentäter der Terroranschläge
       von Mumbai bestätigt. Das teilten die Richter am Mittwoch in der Hauptstadt
       Neu Delhi mit.
       
       Der Pakistaner Ajmal Amir Kasab hatte Ende November 2008 gemeinsam mit
       anderen Attentätern in der Finanzmetropole Mumbai über drei Tage hinweg
       Geiseln genommen und zwei Luxushotels sowie ein weiteres Gebäude besetzt
       gehalten. Dabei waren 175 Menschen getötet worden, darunter neun
       Extremisten.
       
       Ein Sondergericht hatte Kasab bereits im Mai 2010 unter anderem wegen
       Mordes und „Kriegsführung gegen Indien“ schuldig gesprochen und zum Tode
       verurteilt. Er war dagegen in Berufung gegangen, scheiterte jedoch in allen
       Instanzen.
       
       „Das ist ein großer Sieg für die Rechtsstaatlichkeit“, sagte Staatsanwalt
       Gopal Subramaniam. Der Fall sei „professionell und leidenschaftslos“
       verhandelt und abgeschlossen worden. Nun hat Kasab noch die Möglichkeit,
       ein Gnadengesuch an den indischen Staatspräsidenten Pranab Mukherjee zu
       richten.
       
       ## Verwicklung des pakistanischen Geheimdienstes vermutet
       
       Hinter der Tat steht nach Ansicht Neu Delhis die aus Pakistan operierende
       Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba (LeT). Zudem verdächtigen die indischen
       Behörden Teile des pakistanischen Geheimdienstes ISI, in die Vorbereitung
       der Anschläge verwickelt gewesen zu sein. Dabei berufen sie sich auf
       Aussagen eines festgenommenen mutmaßlichen LeT-Hintermanns, der seit Juni
       in einem indischen Gefängnis sitzt.
       
       Nach der Terrorserie waren die Beziehungen der Atommächte Indien und
       Pakistan an einem Tiefpunkt angelangt. Inzwischen haben sich beide Seiten
       auf diplomatischer Ebene aber wieder angenähert und die zwischenzeitlich
       ausgesetzten Friedensgespräche fortgesetzt. Die Spitzenpolitiker beider
       Länder haben sich in den vergangenen Jahren zudem immer wieder am Rande
       internationaler Konferenzen getroffen.
       
       Beim Gipfeltreffen der Blockfreien Staaten (NAM) in Teheran in dieser Woche
       ist ebenfalls eine Zusammenkunft zwischen Indiens Premierminister Manmohan
       Singh und Pakistans Präsident Asif Ali Zardari geplant. Das nächste Treffen
       der Außenminister soll im September in der pakistanischen Hauptstadt
       Islamabad stattfinden.
       
       29 Aug 2012
       
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