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       # taz.de -- Starke Schmelze im Nordpolarmeer: Das Eis geht aus
       
       > US-Forscher zeigen sich alamiert über die ständig schwindende Eisfläche
       > der Arktis. Schuld ist die langfristige Klimaerwärmung. Ein Hitzerekord
       > jagt den nächsten.
       
   IMG Bild: Eisbärenfamilie auf dem Weg zum Schwimmtraining. Man übt vorsorglich schonmal die Langstrecke.
       
       WASHINGTON afp | US-Forscher haben sich alarmiert über die Eisschmelze im
       Nordpolarmeer gezeigt. Mit nur noch 4,1 Millionen Quadratkilometern
       erreichte die Fläche in der Arktis einen neuen Tiefstwert, wie aus
       Messungen des US-Schnee- und Eis-Datenzentrums an der Universität von
       Colorado hervorgeht.
       
       Das sind fast 70.000 Quadratkilometer weniger als im September 2007, dem
       bisherigen Niedrigrekord. Die starke Schmelze sei ein „starkes Signal“ für
       die langfristige Klimaerwärmung, erklärten die Wissenschaftler am Montag in
       Boulder. Die Forscher erwarten zudem, dass die Fläche in den restlichen
       Wochen des Sommers weiter schmelzen wird.
       
       Auffällig sei ferner, dass anders als 2007, als alle meteorologischen
       Bedingungen für eine starke Schmelze vereint gewesen seien, dieser Sommer
       bis auf einen Sturm Anfang August keine Besonderheiten aufweise, erklärte
       Mark Serreze, Direktor des Datenzentrums.
       
       Eine geringere Eisausdehnung begünstigt die Erderwärmung, da weniger
       Sonnenlicht vom Eis reflektiert und so mehr Hitze im Ozean gespeichert
       wird. Die globale Erwärmung kann wiederum zu einem weiteren Schmelzen des
       Polareises führen.
       
       Anfang der 1980er Jahre betrug die arktische Eisbedeckung noch etwa sieben
       Millionen Quadratkilometer. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt
       Hitzerekorde gemessen. So zählten 13 der vergangenen 15 Jahre zu den
       wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen überhaupt.
       
       28 Aug 2012
       
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