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       # taz.de -- Bildungsmonitor 2012: Bayern stagniert, Bremen steigt auf
       
       > Die Kellerkinder der Pisa-Studien holen auf: in Hamburg, Bremen und
       > Brandenburg gibt es die meisten Fortschritte. In Bayern ist die
       > Abiturquote am niedrigsten.
       
   IMG Bild: Noch vor Bayern im Ranking: Schule in Baden-Württemberg.
       
       BERLIN taz | Im neuen „Bildungsmonitor 2012“ nehmen Sachsen und Thüringen
       die Spitzenplätze ein. Am explosivsten ist die Entwicklung nach Auskunft
       der Forscher des Instituts der Wirtschaft aber in Hamburg, Bremen und
       Brandenburg. Diese Kellerkinder aus den Pisa-Studien legen im Monitor
       besonders stark zu.
       
       Der Bildungsmonitor misst seit 2004 die Entwicklung an 13 Indikatoren von
       Akademisierung und Bildungsarmut bis Schulqualität und Zeiteffizienz. Der
       bisherige Pisa-Dauersieger Bayern ist im Monitor zurückgefallen, den die
       von den Metallarbeitgebern bezahlte „Initiative Neue Soziale
       Marktwirtschaft“ herausgibt.
       
       Der Südstaat rangiert auf Platz vier – zusammen mit acht anderen
       Bundesländern, die gleichauf sind. An Bayern bemängeln die Gutachter unter
       anderem die mangelnde Akademisierung – das Land hat mit 24,4 Prozent die
       niedrigste Abiturquote an allgemeinbildenden Schulen. In Bayern sei
       deswegen sogar der Ingenieurnachwuchs gefährdet.
       
       Am Dynamik-Sieger Hamburg loben die Forscher die Ergebnisse der stark
       umstrittenen Hamburger Schulreform – es gibt in der Hansestadt viel mehr
       Ganztagsschüler als 2011 und an 85 Prozent der Grundschulen
       Fremdsprachenunterricht. Bremen wird wegen seiner starken Akademisierung
       ausgezeichnet, Brandenburg wegen der gesteigerten Aus- und
       Fortbildungszahlen.
       
       Der Bildungsmonitor ist der letzte verbliebene Ländervergleich, seit die
       Kultusminister der Länder aus den direkten Vergleichen durch die
       Pisa-Studie ausgestiegen sind. Der Bildungsminitor wird häufig kritisiert,
       weil er zu wirtschaftsnah sei und die Gewichtung seiner Indikatoren nicht
       nachvollziehbar. Die Dynamiksieger seit 2004 sind Thüringen, Sachsen,
       Sachsen-Anhalt und Bremen.
       
       15 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Füller
       
       ## TAGS
       
   DIR Bremen
       
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