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       # taz.de -- Deutsche Welthungerhilfe: Getreidepreise steigen drastisch
       
       > Weizen und Mais sind in vier Wochen um 20 Prozent teurer geworden. Die
       > Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt ziehen enorm an. Das trifft vor
       > allem die Sahelzone hart.
       
   IMG Bild: Teure Ähren: Getreide aus Deutschland.
       
       BONN epd | Die [1][Deutsche Welthungerhilfe] beobachtet mit Sorge den
       Anstieg der Lebensmittelpreise auf den Weltmärkten. Weizen und Mais hätten
       sich nach schlechten Ernteprognosen in den USA, in Russland und am
       Schwarzen Meer in vier Wochen um 20 Prozent verteuert, sagte Mathias Mogge,
       Programmvorstand des Hilfswerks, dem Pressedienst epd. Ob die Preise aber
       wie bei der Ernährungskrise 2008 weiter steigen werden, sei noch nicht
       absehbar.
       
       Besonders problematisch ist Mogge zufolge die Ernährungslage in der
       westafrikanischen Sahelzone und teilweise auch in Ostafrika. Nach den
       Preisspitzen von 2008 seien die Notierungen bei weitem nicht auf den alten
       Stand gesunken. „Wir bewegen uns bereits seit 2008 auf sehr hohem
       Preisniveau“, erläuterte Mogge. Das treffe besonders die armen Länder, die
       Getreide importieren müssten. Allerdings sei der Preis für Reis leicht
       gefallen.
       
       Wegen der Dürre, Konflikten und Flüchtlingsströmen sind nach den Worten des
       Agraringenieurs in den Sahelländern Mali, Niger, Mauretanien und Burkina
       Faso 15 bis 18 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Die Preise für die
       Grundnahrungsmittel Hirse und Sorghum lägen dort um 30 bis 40 Prozent über
       Normal. Allerdings habe die internationale Gemeinschaft aus der großen
       Hungersnot im vergangenen Jahr in Ostafrika gelernt und in Westafrika früh
       mit Hilfen begonnen.
       
       Dennoch: „Die Sahelzone steht auf der Kippe“, sagte Mogge. „Die Region ist
       noch nicht aus der Gefahrenzone.“ Ob dort eine Katastrophe heraufziehe,
       entscheide sich daran, ob in den nächsten zwei Monaten genug Regen falle
       und die Bauern genug Felder bestellen könnten. Panikmache sei aber fehl am
       Platz. Übertrieben düstere Medienberichte könnten den Preisanstieg durch
       Spekulation noch verstärken, warnte Mogge.
       
       2 Aug 2012
       
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