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       # taz.de -- Olympia – Straßenradrennen: Ein Kasache sorgt für die Überraschung
       
       > Alexander Winokurow holt beim olympischen Straßenrennen Gold. Die
       > Favoriten um die Sprinter Mark Cavendish und den deutschen Andre Greipel
       > gingen leer aus.
       
   IMG Bild: Holte das erste olympische Gold für Kasachstan: Alexander Winokurow
       
       Die Startbedingungen: Die Stimmung während der „Stadtrundfahrt“ durch die
       britische Hauptstadt ist von Beginn an [1][hervorragend]. Die Startlinie
       liegt auf der Prachtstaße The Mall. Dann geht es für die Pedaleure auf den
       Großteil des 250 Kilometer langen Rennens in die Grafschaft Surrey
       außerhalb der Olympia-Stadt auf einen 15,5 Kilometer langen Rundkurs, der
       insgesamt neun Mal absolviert wird.
       
       Hier kommen die ersten Attacken: Nach 25 Kilometern reißt eine größe Gruppe
       um die Routiniers Denis Mentschow und Alexander Winokurow aus. Der
       Vorsprung wächst phasenweise auf bis zu 6 Minuten an. Einige Fahrer
       schließen aus dem Feld auf, unter ihnen auch der Schweizer
       Zeitfahrspezialist Fabian Cancellarra. Das Peloton reagiert erst
       gemächlich, erhöht dann aber doch das Tempo, angetrieben vom britischen
       [2][Tour-Sieger Bradley Wiggins].
       
       Schließlich soll Sprinterkollege Mark Cavendish am Ende oben auf dem
       olympischen Siegerpodest jubeln. Auch die Deutschen rechnen sich mit Andre
       Greipel – [3][dreifacher Etappensieger bei der Tour de France] – Chancen
       aus. Doch die Ausreißergruppe harmoniert erstaunlich gut. Am Ende führt der
       Kurs zurück nach London.
       
       Die Entscheidung: Kurz vor dem Ziel setzen sich der 38-jährige Kasache
       Alexander Winokurow und der Kolumbianer Rigoberto Uran auf den letzten
       Metern entscheidend ab. Ein Fahrfehler des Südamerikaners verschafft
       Winokurow einen Vorteil. Der 38-jährige Kasache mit Dopingvergangenheit
       tritt an und lässt Uran schließlich keine Chance. Cavendish wird
       schließlich elfter, Wiggins kommt an als einer der letzten an 103. Stelle
       ans Ziel. Greipel wird 27.
       
       Gold: Alexander Winokurow (Kasachstan) | Silber: Rigoberto Uran (Kolumbien)
       | Bronze: Alexander Kristoff (Norwegen). 
       
       Das Drama: Der Schweizer Zeitfahrspezialist und Gold-Kandidat Fabian
       Cancellara stürzt auf den letzten Kilometern, an der Spitze einer
       Ausreißergruppe fahrend, schwer. Auch der deutsche Zeitfahr-Weltmeister
       Tony Martin erwischt einen schlechten Tag und muss nach 180 Kilometern
       entkräftet aufgeben.
       
       Die Schlussfolgerung: Favoriten bleiben eben Favoriten, solange sie nicht
       gewinnen. Dennoch, von dem im Vorfeld beschriebenen Mangel an Interesse an
       den britischen Tour-Helden Wiggins und Cavendish ist nichts zu sehen.
       Millionen Menschen säumen die Straßen.
       
       Und sonst? Für alle, die London noch nicht kannten, gibt's eine flotte
       Stadtführung.
       
       28 Jul 2012
       
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