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       # taz.de -- Paul Watson verschwunden: Der Ökoterrorist ist abgetaucht
       
       > Wegen eines alten Haftbefehls wurde der Sea Shepherd-Gründer
       > festgenommen. Ein Auslieferungsverfahren nach Costa Rica läuft. Jetzt ist
       > Paul Watson verschwunden.
       
   IMG Bild: Niemand weiß, wo sich Paul Watson derzeit aufhält.
       
       Seit über 30 Jahren macht der selbsternannte „Ökoterrorist“ Paul Watson
       Schlagzeilen, weil er Walfänger auf hoher See mit seinem Schiff angreift.
       Zimperlich geht der Kanadier dabei nicht vor, ab und zu wird auch mal ein
       Schiff versenkt – teils mit strafrechtlichen Folgen.
       
       Ein zehn Jahre alter Haftbefehl aus Costa Rica ist ihm im Mai zum
       Verhängnis geworden. Watson wurde am Flughafen in Frankfurt festgenommen.
       Gegen ihn läuft seitdem ein Auslieferungsverfahren. Jetzt hat er sich zur
       Flucht aus Deutschland entschlossen. Niemand weiß derzeit, wo er sich
       aufhält.
       
       Generell scheint sich der 61-Jährige vor wenig zu fürchten. Schon als
       Zehnjähriger soll er Biberfallen im Wald zerstört haben. Seine heutigen
       Aktionen gegen Wal- und Haifänger sind oft lebensgefährlich, schon mehrfach
       wurde er verprügelt, einmal angeschossen. Fischer und Walfänger sind
       schlecht auf ihn zu sprechen. Watson ist überzeugter Veganer, in den 1970er
       Jahren gehörte er zu den Mitbegründern von Greenpeace.
       
       Dort protestierte er gegen die Atomtests in der Beringsee und setzte schon
       damals auf Blockaden mit Schiffen. Er verließ Greenpeace jedoch wenige
       Jahre später, weil die Organisation für ihn zu einem „Wohlfühlunternehmen“
       verkommen war. Greenpeace setzte auf symbolische Aktionen und friedlichen
       Protest, Watson dagegen wollte keine Plakate entrollen, sondern Tiere vor
       dem Tod retten. Notfalls, indem er persönlich dazwischenging.
       
       ## Seit 1979 auf den Weltmeeren unterwegs
       
       Watson nahm es schließlich selbst in die Hand, die Einhaltung der Gesetze
       zum Schutz des Meeres zu überwachen. Er gründete die Organisation Sea
       Shepherd. Seit 1979 befährt er mit seiner Crew die Weltmeere, um Walfängern
       und Robbenschlächtern ihr Tun schwer zu machen.
       
       Er besprüht Robbenbabys mit Farbe, zerstört Schleppnetze und verjagt
       Fischwilderer aus Schutzgebieten. Obwohl Sea Shepherd beteuert, bei ihren
       Einsätzen niemals Menschen zu gefährden, gehört auch das Rammen von
       Walfängern zu den Aktivitäten der Gruppe.
       
       Kein Wunder, dass Watson nicht das erste Mal Ärger mit der Justiz hat. 1992
       verurteilte Norwegen ihn zu 120 Tagen Gefängnis, 2010 erließ Japan einen
       Haftbefehl. Dass Deutschland nun den alten Haftbefehl aus Costa Rica
       umsetzt, finden er und seine Unterstützer „absurd“. Jahrelang sei er
       unbehelligt durch Europa und die USA gereist. Schon kurz nach seiner
       Verhaftung kündigte Watson an: Sea Shepherd wird weitermachen!
       
       26 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Miriam Hauft
       
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