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       # taz.de -- Todesstrafe in den USA: Hinrichtung Hills erneut verschoben
       
       > Die Hinrichtung eines Mannes mit geistiger Behinderung im US-Bundesstaat
       > Georgia ist erneut verschoben worden. Er hatte Einspruch gegen die
       > Hinrichtung durch nur ein Gift erhoben.
       
   IMG Bild: Warren Hill legte Einspruch ein.
       
       WASHINGTON dpa | Die Hinrichtung eines anscheinend geistig behinderten
       Mannes im US-Bundesstaat Georgia ist erneut verschoben worden. Der oberste
       Gerichtshof des Staates habe nach einem Einspruch des verurteilten Mörders
       Warren Hill eine Verschiebung verlangt, berichtete der lokale TV-Sender
       WSAV3. Der Beschluss sei kurz vor der geplanten Exekution am Montagabend
       (Dienstag 01.00 Uhr MESZ) durch eine Giftspritze ergangen.
       
       Der 52-jährige Hill habe Einspruch gegen die Hinrichtung durch die
       Injektion nur eines einziges Giftes erhoben. Die Gefängnisbehörden hätten
       erst kürzlich entscheiden, dass nicht mehr eine Mischung aus drei
       Giftstoffen verwendet werde. Der oberste Gerichtshof habe verlangt, dass
       die Forderung nach einer Anhörung über die Frage der Exekutionsmethode
       geprüft werde.
       
       Bereits vor einer Woche hatte die Gefängnisbehörde eine Verschiebung
       erwirkt, ebenfalls wegen der Frage der Giftmischung.
       
       Das Todesurteil hatte über die USA hinaus Aufsehen erregt, weil Hill laut
       mehreren Gutachten einen Intelligenzquotienten von lediglich knapp 70
       besitzt. Er gilt daher nach verbreiteter Expertenauffassung als geistig
       behindert. Deshalb dürfte er nach der US-Verfassung nicht hingerichtet
       werden. Ein Gericht in Georgia entschied jedoch, dass das Ausmaß der
       Behinderung nicht zweifelsfrei feststehe.
       
       24 Jul 2012
       
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