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       # taz.de -- Millardenverlust im zweiten Quartal: Nokia verfehlt das Klassenziel erneut
       
       > Konzernchef Stephen Elop hatte sich hohe Ziele gesteckt – und deutlich
       > verfehlt. Der mäßige Absatz der Lumia-Smartphones lässt die Verluste von
       > Nokia weiter anwachsen.
       
   IMG Bild: Will keiner mehr haben: Nokia-Handys.
       
       ESPOO dpa/afp/dapd | Der kriselnde Mobilfunkkonzern Nokia hat im zweiten
       Quartal einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro gemacht, wie das finnische
       Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das ist deutlich mehr als die knapp
       eine Milliarde Euro Verlust im ersten Quartal und viermal so viel wie im
       zweiten Quartal 2011. Der Umsatz fiel um 18,7 Prozent auf 7,54 Milliarden
       Euro.
       
       Besonders schmerzhaft sind die weiterhin sinkenden Zahlen im
       Smartphone-Geschäft: Der Absatz der Computer-Handys fiel um 39 Prozent auf
       10,2 Millionen Geräte. Davon waren allerdings bereits vier Millionen
       Smartphones der neuen Lumia-Reihe mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows
       Phone.
       
       Der Ende 2011 eingeführte Hoffnungsträger konnte sein Ergebnis im Vergleich
       zum ersten Quartal damit zwar verdoppeln - allerdings verkaufen die
       Marktführer Samsung und Apple regelmäßig 35 bis 40 Millionen Smartphones in
       einem Vierteljahr.
       
       Hier machte Nokia den Angaben zufolge mit vier Milliarden Euro mehr als ein
       Viertel weniger Umsatz als noch im Vorjahr. Der operative Verlust des
       Geschäftsfelds summierte sich auf 365 Millionen Euro, nachdem im zweiten
       Quartal 2011 noch 400 Millionen Euro verdient worden waren. Die Marge lag
       damit bei minus 9,1 Prozent. Noch im April hatte Nokia-Chef Stephen Elop
       angekündigt, dass der Konzern im Quartal einen operativen Verlust von etwa
       drei Prozent der Erlöse erwarte.
       
       Nokia schreibt schon seit mehreren Quartalen tief-rote Zahlen. Das Jahr
       2011 endete mit einem Verlust von 1,16 Milliarden Euro. Allein im
       vergangenen Vierteljahr gab es ein Minus von 929 Millionen Euro. Elop
       setzte im Juni ein drastisches Sparprogramm mit dem Abbau von 10.000
       Arbeitsplätzen in Gang. Geschlossen wird unter anderem der
       Forschungsstandort in Ulm.
       
       19 Jul 2012
       
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