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       # taz.de -- Rösler hat Zweifel an Energiewende-Zeitplan: „Wir müssen nachsteuern“
       
       > Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler zweifelt scheinbar an einer
       > termingerechten Umsetzung der Energiewende. Der Ausstieg aus der
       > Atomenergie soll eigentlich bis 2022 vollzogen werden.
       
   IMG Bild: Ist skeptisch, was die Energiewende angeht: Bundeswirtschaftminister Philipp Rösler.
       
       BERLIN rtr | In der Bundesregierung wachsen offenbar die Zweifel, die von
       ihr selbst beschlossene Energiewende im angestrebten Zeitplan verwirklichen
       zu können. Der Umbau der Energieversorgung müsse mit Augenmaß geschehen,
       sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler der Bild-Zeitung vom Dienstag nach
       einem Vorabbericht.
       
       „Die Zeitachse und die Ziele für die Energiewende stehen. Aber wir müssen
       nachsteuern, wenn Jobs und unsere Wettbewerbsfähigkeit bedroht sein
       sollten“, sagte Rösler.
       
       Der FDP-Politiker betonte, die Bezahlbarkeit von Strom für Verbraucher und
       Unternehmen habe für ihn „oberste Priorität“. Damit rückt nach
       Umweltminister Peter Altmaier das zweite Kabinettsmitglied angesichts
       zahlreicher Probleme bei der Umsetzung der Energiewende vom gesteckten
       Zeitplan ab. Altmaier hatte am Wochenende erklärt, er zweifele daran, ob
       der Stromverbrauch wie angestrebt tatsächlich um zehn Prozent bis 2020
       gesenkt werden könne.
       
       Die Bundesregierung hatte unter dem Eindruck der Atomkatastrophe im
       japanischen Fukushima im Frühjahr 2011 die Energiewende mit einem Ausstieg
       aus der Nutzung der Atomenergie bis 2022 beschlossen. Zuvor hatte sie noch
       voll auf Atomkraft gesetzt und den von Rot-Grün mit der Energiewirtschaft
       bereits besiegelten Atomausstieg zurückgenommen.
       
       17 Jul 2012
       
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