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       # taz.de -- Patentstreit beendet: Yahoo und Facebook? Gefällt uns!
       
       > Streit beendet, Allianz geschmiedet: Facebook und Yahoo haben ihren
       > Patentstreit beigelegt und wollen diese künftig gemeinsam nutzen.
       > Werbetreibende dürfte das freuen.
       
   IMG Bild: Daumen hoch für die Zusammenarbeit zwischen Facebook und Yahoo.
       
       SUNNYVALE / MENLO PARKS dpa | Facebook und Yahoo begraben das Kriegsbeil:
       Statt sich vor Gericht um die Nutzung von Patenten zu streiten, werden die
       beiden Internetunternehmen künftig enger denn je zusammenarbeiten. Die
       Allianz erstreckt sich auf die für beide Seiten überlebenswichtige Werbung
       und die Verbreitung von Inhalten. Die Patente - Stein des Anstoßes - dürfen
       nun gegenseitig genutzt werden.
       
       „Ich bin zufrieden, dass wir das in einer positiven Art und Weise gelöst
       haben“, sagte die bei Facebook fürs Tagesgeschäft zuständige Managerin
       Sheryl Sandberg am Freitag. Nutzer und Werbetreibende würden von der
       Zusammenarbeit der beiden Unternehmen profitieren, erklärte
       Yahoo-Interimschef Ross Levinsohn.
       
       Yahoo hatte den Streit im Februar vom Zaun gebrochen und damit kurz vor dem
       Börsengang von Facebook. Der Internet-Pionier warf seinem jüngeren Rivalen
       vor, Ideen abgekupfert zu haben, und klagte. Facebook reagierte mit einer
       Gegenklage. Um die eigene Position zu stärken, scheute das Soziale Netzwerk
       keine Kosten und kaufte für 550 Millionen Dollar Patente auf, die
       ursprünglich AOL gehört hatten.
       
       Die gütliche Einigung hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen bleibt beiden
       Seiten ein langwieriges und teures Gezerre vor Gericht erspart. Zum anderen
       erhöhen sie mit der Partnerschaft bei Werbung und Inhalten ihre
       Schlagkraft. Yahoo leidet unter der Marktmacht des Rivalen Google und
       Facebook muss nach seinem Börsengang beweisen, dass das soziale Netzwerk
       ordentlich Geld verdienen kann.
       
       Die beiden Unternehmen sind zusammen eine Macht im Internet: Facebook kommt
       auf mehr als 900 Millionen Nutzer, Yahoo auf um die 700 Millionen. Das
       bedeutet, dass Inhalte und Werbung weit gestreut werden können – ein
       Bonuspunkt im harten Internetgeschäft. Der Pakt ist damit auch ein Angriff
       auf Google und dessen wie geschmiert laufendes Anzeigengeschäft.
       
       Die Streithähne pflegten bis zur Klage ein gutes Verhältnis.
       Facebook-Nutzer können seit längerem Inhalte von Yahoo-Seiten mit ihren
       Freunden teilen. Die Stimmung drehte sich, als Scott Thompson zu
       Jahresanfang den Chefposten bei Yahoo übernahm. Sein Kalkül war es,
       Facebook kurz vor dem Börsengang unter Druck zu setzen. Doch Thompson
       stolperte über einen falschen Titel in seinem Lebenslauf und musste gehen.
       
       „Die neue Führung von Yahoo konzentriert sich wieder auf Innovationen und
       darum, den Nutzern großartige Produkte zu bringen“, stichelte
       Facebook-Managerin Sandberg gegen den geschassten Thompson. Dessen
       kommissarisch agierender Nachfolger Levinsohn erklärte: „Wir sind
       begeistert über die engere Partnerschaft mit Facebook.“
       
       ## Yahoo beanspruchte zwölf Patente für sich
       
       Yahoo beansprucht für sich, eine ganze Reihe grundlegender Funktionen
       Sozialer Netzwerke erfunden zu haben wie das Verschicken von Nachrichten,
       die Anzeige von Neuigkeiten oder die Kommentierung. Yahoo listete insgesamt
       zwölf Patente auf, die Facebook verletzt haben sollte. Dabei ging es auch
       um Werbeanzeigen und damit die Lebensader des von Mark Zuckerberg
       gegründeten Unternehmens.
       
       Facebooks Gegenklage war nicht weniger schwerwiegend. Demnach hatte Yahoo
       in zahlreichen seiner Dienste abgekupfert: Dabei ging es etwa um die
       Personalisierung von Artikeln für Mitglieder eines Online-Netzwerks, die
       Weiterleitung von Nutzer-Profilen oder die Anpassung von Datenbanken. Auch
       damit zielte Facebook auf die lebenswichtigen Werbeeinnahmen.
       
       Schon seit knapp drei Wochen deutete sich an, dass die Fronten aufweichen.
       Damals hatte ein Yahoo-Anwalt vor Gericht eine Fristverlängerung für eine
       anstehende Anhörung beantragt und dies mit laufenden Verhandlungen zwischen
       den Parteien begründet. Wenige Stunden vor der offiziellen Mitteilung hatte
       das Technologieblog [1][All Things Digital] dann von der Einigung
       berichtet.
       
       7 Jul 2012
       
       ## LINKS
       
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