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       # taz.de -- Kolumne B-Note: Verrückt geglückt
       
       > Die ARD überrascht mit „Raportage“ – dem Rap zur EM. Was schrecklich
       > klingt, ist tatsächlich gelungen.
       
       EM-Fernsehabend: Matthias Opdenhövel kündigt die „RAPortage“ an. Was für
       eine grausige Wortneuschöpfung! Was sich dahinter verbirgt, ist unklar. Bei
       diesem Titel müsste die Hand eigentlich zur Fernbedienung wandern.
       
       Der Einspieler beginnt, und die fünf Jungs von Blumentopf hüpfen im Video
       herum: „Jetzt geht’s endlich los, jetzt wird endlich gekickt, wir sind wie,
       wir sind was, wir sind fußballverrückt!“ Ja, verrückt! Gute Musik in den
       Öffentlich-Rechtlichen. Und das ohne Bühnenshow, ohne Thomas Gottschalk und
       ohne Schnickschnack. „Klose macht ihn rein“ – „Wahnsinn“ – „Hammer!“ –
       „Abseits“ – „Nein!“ Mit wenigen Worten erklären die Rapper in zwei Minuten
       die Spiele genauer als die Experten nach dem Spiel.
       
       Es ist nicht dieses typische Uh-uh-Fußballgedudel. Die fünf Bayern
       kommentieren nach jedem Deutschlandspiel den Spielverlauf. Seit 2006
       produzieren sie zur jeder Fußballmeisterschaft die zweiminütigen Songs in
       der Nacht direkt nach dem Spiel. In der Eile gehen die Reime jedoch
       manchmal daneben: „Wie aus dem nichts kommt der Dämpfer, die Ecke kommt auf
       Bender, der mit dem Kopf verlängert.“ Oder nach dem Holland-Match:
       „Mittlerweile spielen wir Football total, holt euch jetzt den Gruppensieg,
       zeigt, wie viel Hunger ihr habt.“ Autsch. Aber lieber eckig und dreckig als
       blöde und öde.
       
       Zur Musik schwingen die Hiphopper Regenschirme durch die Luft, pusten
       Goldstaub in die Kamera, hüpfen vor Scheinwerfern herum. Das Musikvideo ist
       aufwendig produziert. Zwischen den stylischen Szenen sind immer wieder
       Mitschnitte eingebaut. Blumentopf fragt: „So ein wichtiger Treffer, was
       geht da vor in einem?“ Bender antwortet: „Da überlegt man nicht lang,
       sondern haut ihn einfach rein.“ Schön!
       
       Leider sendet die ARD die letzte Folge der „Raportage“ schon vor dem
       deutschen Halbfinale. Zwar muss man den Opdenhövel nicht mehr ertragen,
       aber um die Raportersongs ist es schade.
       
       27 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bednarczyk
   DIR Svenja Bednarczyk
       
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