URI: 
       # taz.de -- Mehr Freiräume in Berlin: Weniger Beton am Spreeufer
       
       > Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ändert Bebauungsplan für
       > Bar25-Grundstück - Hoffnung für Kreativdorf.
       
   IMG Bild: Könnten bald statt Beton an der Spree wachsen: Möhrchen.
       
       Womöglich ist diese Entscheidung das Zünglein an der Waage für eine
       Kehrtwende in Berlins Liegenschaftspolitik: Das Bezirksamt
       Friedrichshain-Kreuzberg hat den seit zehn Jahren geltenden Bebauungsplan
       auf dem ehemaligen Bar25-Areal geändert. Gerade ist ein Bieterverfahren für
       das brachliegende Gelände an der Spree beendet worden, die BSR prüft
       derzeit die Gebote. Die Änderung des Bebauungsplans, der die Baudichte um
       etwa die Hälfte reduzieren wird, könnte den Wert des Grundstücks mindern.
       Bieter könnten ihre Angebote reduzieren oder abspringen – vielleicht wäre
       es sogar sinnvoll, das Verfahren neu aufzulegen.
       
       ## 24-Stunden-Kita
       
       Einer der Bieter jedoch wird sich über den neuen Bebauungsplan freuen: Die
       Betreiber der legendären Bar25, die nach deren Ende das KaterHolzig
       gegenüber aufmachten und auf ihrem früheren Gelände, das derzeit der BSR
       gehört, ein Kreativdorf mit Dorfplatz bauen wollen, samt Bioladen,
       erschwinglichen Ateliers und einer 24-Stunden-Kita. Mit Hotel, Restaurant
       und Wohnungen – und mit einem öffentlichen „Möhrchenpark“, in dem jeder
       sein Gemüse selbst anbauen kann. Das Team hat eine Genossenschaft gegründet
       und Unterstützer gefunden wie Michael Zehden, Investor im Hotel- und
       Gastrobereich. Für ihn ist der Holzmarkt ein „volkswirtschaftlich
       interessantes Projekt“, immerhin würden hier 300 Arbeitsplätze entstehen.
       Außerdem, so Zehden, ist der Tourismus Berlins zweitgrößter
       Wirtschaftsfaktor.
       
       Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) ist froh, dass der Bebauungsplan
       auf die Zustimmung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stößt. "Sie
       hätten auch blockieren können. Ich halte das für ein gutes Zeichen“, sagte
       er zur taz. Es ist gut möglich, dass der Ausverkauf Berlins verlangsamt
       wird – und dass an der Spree nicht noch mehr Beton und Stahl verbaut,
       sondern wertvolle Freiräume erhalten werden.
       
       21 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Susanne Messmer
   DIR Susanne Messmer
       
       ## TAGS
       
   DIR Clubszene
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Der Traum vom freieren Leben in Berlin: Manufactum für die Szene
       
       Was tun, wenn man älter wird, aber weiter Spaß haben will? Die Betreiber
       der verblichenen Bar25 eröffnen am 1. Mai ihr Kreativ-Dorf Holzmarkt.
       
   DIR Investitionen am Spreeufer: Grundstückskampf am Holzmarkt
       
       Der Konflikt um die Vergabe des Spree-Geländes geht in die heiße Phase. Die
       Bieter von Kater Holzig und Konkurrent Lelbach machen Druck - der Senat
       wird nervös.
       
   DIR Bar 25: Stadtreinigung will Holzmarkt versilbern
       
       Grüne und SPD-Fraktionschef fordern vom Finanzsenator Direktvergabe an
       Genossenschaft.
       
   DIR Kommentar zur Zukunft vom Holzmarkt: So geht partizipative Stadtpolitik
       
       Der Senat wäre gut beraten, die Bar-25-Macher an ihre alte Wirkungsstätte
       zurückzulassen - die Holzmarkt-Genossenschaft hat Vorbildcharakter.
       
   DIR Spreeufer II: An der Promenade promenieren
       
       Einen durchgängigen Uferweg gibt es noch nicht, mit ein paar Umwegen und
       ein wenig Fantasie lässt sich aber bereits erahnen, wie schön das alles
       einmal sein wird.