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       # taz.de -- Klage gegen Linkedin wegen Passwortklau: Ein Hash so alt wie das Web
       
       > Eine Linkedin-Nutzerin klagt gegen das Business-Netzwerk, von dem
       > kürzlich Tausende Zugangsdaten geklaut wurden. Ihr Vorwurf: Das Netzwerk
       > habe die Passwörter nicht ausreichend geschützt.
       
   IMG Bild: Nutzerdaten eingeben und hoffen, dass sie nicht geklaut werden.
       
       SAN JOSE/BERLIN dpa | Zwei Wochen nach dem Einbruch unbekannter Täter in
       eine Datenbank von Linkedin sieht sich das Business-Netzwerk mit einer
       Millionenklage konfrontiert. Eine Linkedin-Nutzerin aus dem US-Staat
       Illinois reichte bei der Justiz der kalifornischen Stadt San Jose eine
       Sammelklage im Namen weiterer Mitglieder ein, die Linkedin vorwirft, mit
       einer veralteten Sicherungstechnik persönliche Daten gefährdet und die
       Nutzer nach dem Diebstahl zu spät informiert zu haben. Der Streitwert wird
       mit mehr als fünf Millionen Dollar beziffert.
       
       Die im Internet aufgetauchten Passwörter waren mit einer sogenannten
       Hash-Funktion unkenntlich gemacht. Dabei handelt es sich jedoch nicht um
       eine echte Verschlüsselung, so dass die Informationen mit etwas Aufwand
       sichtbar gemacht werden können.
       
       Die Klägerin wirft Linkedin vor, die Daten einem veralteten
       Hash-Algorithmus unterzogen zu haben, dem Format SHA1, das bereits 1995
       entwickelt worden sei. Das Unternehmen habe es versäumt, die Passwörter
       zuvor „gesalzen“, das heißt mit Zufallswerten ergänzt zu haben, um die
       Rückübersetzung in Klartext zu erschweren. Damit habe Linkedin „die
       Integrität von sensiblen Daten der Nutzer erheblichen Risiken ausgesetzt“,
       heißt es in der Klage.
       
       Linkedin betonte am Mittwoch in einer Stellungnahme, nach dem
       Datendiebstahl sei es in keinem einzigen Fall zu Störungen von
       Nutzerprofilen gekommen. Die Klage sei daher offenbar „von Anwälten
       vorangetrieben worden, die die Situation ausnutzen wollen“. Die Vorwürfe
       seien gegenstandslos, und Linkedin werde sich entschieden dagegen zur Wehr
       setzen.
       
       Das Online-Netzwerk hat mehr als 150 Millionen Mitglieder. Anders als etwa
       beim meist privat genutzten Facebook dienen die Profile bei Linkedin der
       Pflege geschäftlicher Kontakte oder der Suche nach einem neuen
       Arbeitsplatz. Das Ausmaß des Datendiebstahls ist unklar. Laut
       Medienberichten sollen auf einer russischen Webseite nahezu 6,5 Millionen
       „gehashte“ Passwörter aufgetaucht sein.
       
       20 Jun 2012
       
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