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       # taz.de -- Frankreich-Schweden 0:2: Was war das denn?
       
       > Die bereits ausgeschiedenen Schweden spielen groß auf und besiegen die
       > Franzosen mit 2:0. Zur Strafe wartet nun im Viertelfinale Spanien.
       
   IMG Bild: Der schwedische Stürmer Zlatan Ibrahimovic tanzt vor Freude, die Franzosen sind trotzdem weiter.
       
       Das Spiel: Am schnellsten vom Ende weg erzählt: Nach dem 2:0 lassen sich
       die ausgeschiedenen Schweden von ihren Fans feiern, während die Franzosen,
       die sich fürs Viertelfinale qualifiziert haben, gesenkten Kopfes vom Platz
       schleichen – ein Abbild des gesamten Spiels.
       
       Die Schweden stürmen von Beginn an munter aufs französische Tor und haben
       schon in den ersten Minuten einige gute und eine riesige Chance. Nach der
       ersten Viertelstunde fangen sich die Franzosen und haben mehr Ballbesitz,
       wissen mit dem Ball aber kaum etwas anzufangen als ihn zu besitzen.
       Gelegentlich knallt mal einer aus der Distanz – da könnte ja irgendwo ein
       Tor stehen.
       
       Nach der Pause erhöhen die Schweden den Druck und erzielen das Führungstor.
       Erst danach kommen die Franzosen, aber die Schweden verteidigen mit großer
       Leidenschaft. Und Franck Ribéry, Samir Nasri & Co. fällt wieder nichts ein,
       als aus der Distanz draufzuhauen. Gegen Ende lassen bei den Schweden
       sichtbar die Kräfte nach. Aber sie geben nicht auf. Und für ein Kontertor
       durch Sebastian Larsson in der Nachspielzeit reicht es immer noch.
       
       Der entscheidende Moment: War eigentlich schon vor dem Anpfiff. Nach zwei
       unglücklichen Niederlagen gegen England und die Ukraine waren die Schweden
       schon vorher ausgeschieden. Für sie ging es nur noch um die Ehre, für die
       Franzosen eigentlich nur um die Platzierung. Ansonsten siehe unten.
       
       Der Spieler des Spiels: Zlatan Ibrahimovic: Wenn er nicht gebraucht wird,
       ist er da. Und wie! Mit einem großartigen Seitfallzieher zum 1:0, eines der
       schönsten Tore des Turniers.
       
       Die Pfeife des Spiels: Der französische Abwehrchef Philippe Mexès. Der
       Verteidiger vom AC Mailand mit Bodybuilderfrisur lässt in der 10. Minute
       den Ball verspringen und schenkt dem schwedischen Mittelfeldmann Ola
       Toivonen eine Riesenchance, die der eigentlich verwandeln muss. Toivonen
       läuft allein auf Torwart Lloris zu, umkurvt ihn, schießt Ball aber von der
       rechten Seiten an den Außenpfosten. Später handelt sich Mexès mit einem
       Foul seine Zweite Gelbe ein und wird im Viertelfinale fehlen. Depp.
       
       Die Schlussfolgerung: Um die Schweden ist es wirklich schade. Die Franzosen
       bekommen im Viertelfinale Spanien. Selbst dran Schuld, könnte man sagen,
       wer gegen eine ausgeschiedene Mannschaft verliert, verdient es nicht
       besser.
       
       Aber vielleicht wollten es die Franzosen auch so und nicht anders. Als
       Gruppensieger hätten sie im Viertelfinale die Italiener bekommen. Bei der
       EM 2008 scheiterte Frankreich in der Vorrunde an Italien, ebenso im Finale
       der WM 2006. Das letzte Aufeinandertreffen mit Spanien war ebenfalls bei
       der WM 2006 und endete mit einem 3:1-Sieg – bis heute die letzte bedeutende
       Niederlage der Spanier bei einem Turnier.
       
       Und sonst? Die Vorrunde ist vorbei. Das Viertelfinale kann kommen.
       Dazwischen aber ein Tag Pause. Ist auch mal gut.
       
       19 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Deniz Yücel
       
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