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       # taz.de -- Kolumne Die Kriegsreporterin: Party total
       
       > Pommes mit Kuno, Tom in der Torte: Happy Birthday! Das
       > Super-Burmester-Best-Of! Und in Gedanken mit den Jungs vom „Spiegel“
       > Eierlaufen.
       
       Hallo taz-Medienredaktion! Was ein Hammer! Welch ein Grund, den Helm in die
       Luft zu werfen: Ich werde drei!
       
       Beziehungsweise meine Kolumne feiert dreijähriges Bestehen. Und das ist in
       der heutigen Zeit, wo Neuerscheinungen schon nach der ersten Ausgabe wieder
       vom Markt verschwinden und Chefredakteure kaum die Mittagspause
       durchhalten, eine grandiose Dauer!
       
       Drei Jahre – das sind, Fronturlaub muss sein, knapp 150 Texte. Und ein
       wunderbarer Anlass, mal ins Archiv zu schauen und zu staunen, was sich mit
       so ein paar Buchstaben im Angebot doch anstellen lässt. Und, um nostalgisch
       zu werden.
       
       Und wehleidig der guten alten Zeit hinterherzutrauern, als Bernd Buchholz
       feststellen musste, dass seine Angestellten auf dem Sonnendeck vor sich hin
       dämmern, während er Hefte wie Dogs, Essen und Trinken – Für jeden Tag und
       Geo Saison stemmt und Pläne ausheckt, wie auch im wachsenden Corporate
       Media Bereich die Honorare für die Freien gen Boden zu drücken sind. Ach,
       die schönen Zeiten!
       
       Aber jetzt ist jetzt. Und jetzt soll gefeiert werden! Wie es sich gehört,
       habe ich mich gefragt, wie ich mir meinen Geburtstag vorstelle, und das
       sieht so aus: Um 15 Uhr kommen die Gäste und ich bekomme viele teure
       Geschenke. Nach dem Auspacken wird Kuchen gegessen, dann wird gespielt. Als
       Erstes mit Patricia Riekel „Blinde Kuh“, anschließend Schokoladenessen mit
       den Buben von Business-Punk. Für „Der Plumpssack geht um“ wird die
       Jauch-Redaktion in Beschlag genommen. In Gedenken an Axels Springer spiele
       ich mit den Chefredakteuren von Springer und Herrn Döpfner „Die Reise nach
       Jerusalem“ und mit den Jungs vom Spiegel mache ich Eierlaufen.
       
       Damit die wenigen Mädels sich nicht langweilen, gibt es eine
       Verkleidungsecke. Zum Schluss machen alle zusammen Stopp-Tanzen. Nach so
       viel Action muss dann schnell was Herzhaftes her – ein Fall für Kuno
       Haberbusch, den ich mit der Organisation einer Pommesbude beauftragt habe.
       Damit es am Ende noch einmal lustig wird und gleichzeitig an den Nachtisch
       gedacht ist, wird gegen 20 Uhr eine riesige Torte hereingefahren aus der,
       wenn ein Toast auf meine schöne Kolumne ausgesprochen wird, wofür ich mir
       Willi Winkler oder Herta Müller wünsche, Tom Buhrow springt. Und dann ist
       es auch bald dunkel und die Feier ist aus. Reicht ja auch, müssen alle ja
       am nächsten Tag wieder arbeiten.
       
       Ja, so in etwa, stelle ich mir meine Feier vor. Ich bin mir sicher, Du,
       liebe taz, hättest es genauso eingerichtet, wenn Du nur Bescheid gewusst
       hättest.
       
       Das größte Geschenk gab es eh schon am vergangenen Wochenende. Da nämlich
       wurde der Verein „pro Quote“ gegründet, um mehr Frauen in Verlagshäusern
       und Rundfunkanstalten in Führungspositionen zu bringen. Also, um überhaupt
       Frauen in Führungsposition zu bringen, wie es für manche Häuser heißen
       muss. Mit einem solchen Verein lässt sich die Vergangenheit ruhig
       Vergangenheit sein lassen.
       
       Denn der Blick geht gen Zukunft. Dahin, wo die Verhältnisse besser sind.
       Dahin, wo die Mehrheit in diesem Land nicht mehr von der Minderheit
       zurückgehalten wird. Das werden Zeiten! Zeiten der Glückseligkeit für mich
       und meine Kolumne! Endlich sich nicht mehr aufregen müssen über die
       testosterongesteuerten Klötenträger, die einen auf die Palme bringen.
       Endlich Fragen verhandeln können wie: Welche Nagellackfarbe passt zur
       Überschrift?
       
       Posterboy George Clooney – legt man kussfesten Lippenstift bei oder besser
       Kleenex? Und: Warum darf schon wieder Rebecca Casati die neuen
       Politiker-Diäten vorstellen? Voll beglückt von so viel Zukunft zurück nach
       Berlin!
       
       13 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Silke Burmester
       
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