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       # taz.de -- Sprengstoff-Anschlag auf Linkspartei: „Weitere Stufe des Eskalation“
       
       > Unbekannte Täter greifen in Gera ein Büro der Linkspartei mit Sprengstoff
       > an. Die Linke vermutet einen größeren Zusammenhang und ein Täternetzwerk
       > mit rechtsradikalem Hintergrund.
       
   IMG Bild: Stand im Visier: Ralph Lenkert sitzt für die Linke Gera im Bundestag.
       
       GERA/ERFURT dpa | Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag einen
       Sprengstoffanschlag auf ein Büro der Partei Die Linke im thüringischen Gera
       verübt. Dabei wurden zwei Fenster und eine Tür beschädigt, Menschen kamen
       nicht zu Schaden. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus,
       dass der Sprengsatz aus selbst gebastelten Böllern bestand.
       
       Die Linke vermutet einen Zusammenhang mit der Vorführung des
       Dokumentarfilms „Blut muss fließen“ über Konzerte der gewalttätigen
       Neonazi-Szene am Montag in Gera und einem Anfang Juli in der Stadt
       geplanten Musikfestival von Rechtsextremen. „Das ist eine weitere Stufe der
       Eskalation bei der Bedrohung und Einschüchterung von demokratisch gewählten
       Abgeordneten und unserer Partei“, erklärte der Vorsitzende der Thüringer
       Linken, Knut Korschewsky.
       
       Er forderte Behörden und Landesregierung auf, entschlossen gegen
       Neonazismus und rechte Gewalt vorzugehen und die Büros von Abgeordneten
       besser zu schützen. In dem betroffenen Haus sind die Büros der
       Landtagsabgeordneten Margit Jung und Dieter Hausold sowie des
       Bundestagsabgeordneten Ralph Lenkert untergebracht. Vor allem in
       ostdeutschen Bundesländern waren in der Vergangenheit Politiker-Büros immer
       wieder Ziel von Anschläge, die vielfach Rechtsextremisten zugeschrieben
       wurden.
       
       Nach früheren Angaben des Erfurter Innenministeriums hatte es allein in
       Thüringen im Vorjahr 24 solcher Anschläge gegeben. Der überwiegende Teil
       der Angriffe sei politisch motiviert gewesen, zehn wurden der
       rechtsextremen Szene zugeordnet. Täter wurden aber bei all diesen
       Vorkommnissen nicht ermittelt.
       
       12 Jun 2012
       
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