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       # taz.de -- Spanien gegen Italien bei EM: Weltmeister unter sich
       
       > Catenaccio, Tikinaccio, schnelles Tempo: Spanien und Italien trennen sich
       > mit 1:1. Das Spiel beginnt gut und endet noch besser.
       
   IMG Bild: Antonio di Natale schießt Italien in Führung.
       
       Das Spiel: Eine sehr gute Mannschaft (Italien, Weltmeister von 2006) und
       eine exzellente gute (Spanien, Weltmeister von 2010) liefern sich ein
       hochklassiges, unterhaltsames und bis zur letzten Sekunde spannendes Spiel.
       In der Startelf der Spanier stehen zehn Spieler, die bei der WM 2010 im
       Kader standen, bei den Italienern sind es immerhin noch zwei. Die Spanier
       spielen sich nach bewährter Methode in langen Stafetten den Ball zu, die
       Italiener halten mit viel taktischem Geschick und Zweikampfstärke dagegen.
       Und sie zeigen den unbedingten Willen, nicht nur das Schlimmste zu
       verhindern, sondern mitzuhalten, nach Möglichkeit zu gewinnen.
       
       Beide haben gute Chancen, aber da stehen noch Gianluigi Buffon und Iker
       Casillas auf dem Platz, zwei der besten Torhüter der Welt auf dem Platz.
       Das bisher beste Spiel der Europameisterschaft endet mit einem gerechten
       1:1.
       
       Der entscheidende Moment: In der 61. Minute spielt Andrea Pirlo auf einen
       anderen älteren Herren, den kurz zuvor erst eingewechselten Antonio di
       Natale. Und der verwandelt souverän. Nur drei Minuten später: David Silva
       Traumpass auf Cesc Fabregas, Ausgleich.
       
       Der Spieler des Spiels: Gianluigi Buffon. Zeigt sich völlig unbeeindruckt
       von den Wettskandalen und Affären und hält sogar noch ein paar Bälle mehr
       als sein Gegenüber Cassilas. Sein größter Moment: In der 75. Minute läuft
       der eingewechselte Fernando Torres allein auf ihn zu und versucht, den Ball
       rechts an ihm vorbei zu spielen. Buffon bewahrt die Nerven und läuft ihm
       den Ball im Stile eines Vorstoppers ab.
       
       Die Pfeife des Spiels: Torres. In der 85. Minute steht er noch einmal vor
       dem Tor – und Buffon steht ein paar Meter zu weit vorn. Doch statt nach
       rechts auf den freien Jesus Navas abzuspielen, versucht er, den Ball ins
       Tor zu lupfen. Hätte es geklappt, er wäre vielleicht Spieler des Spiels.
       Aber so ist Fußball.
       
       Die Schlussfolgerung: Die Spanier sind immer noch gut. Aber die alles
       überragende Supermannschaft sind sie nicht. Dafür ist mit den Italienern zu
       rechnen.
       
       Und sonst? Spanische Mangelwirtschaft: Wenn ein Stürmer (David Villa)
       verletzt ausfällt, spielt man eben ohne Stürmer. Und wenn ein
       Innenverteidiger (Carles Puyol) verletzt ausfällt, spielt man eben mit
       Rechtsverteidiger (Sergio Ramos) in der Innenverteidigung, also quasi ohne
       Innenverteidiger. Besonders erfolgreich ist das allerdings nicht. Bleibt
       die Frage: Wen zum Teufel hat Trainer Vicente Del Bosque da eigentlich auf
       der Bank sitzen? Den Koch?
       
       10 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Deniz Yücel
       
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