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       # taz.de -- Nutzungsbedingungen bei Facebook: 270 Millionen Abstimmer gesucht
       
       > Die Facebook-Nutzer haben sich eine Abstimmung über geplante Änderungen
       > der Nutzungsbedingungen erkämpft. Allerdings gilt für das
       > Abstimmungsergebnis eine hohe Hürde.
       
   IMG Bild: Daumen hoch oder runter für Facebook? Nutzer können mitentscheiden.
       
       BERLIN dpa | Facebook stellt nach tausenden Einwänden von Nutzern die
       geplanten Änderungen seiner Datenrichtlinie und der Nutzungsbedingungen zur
       Abstimmung. Die Mitglieder haben jetzt eine Woche Zeit, ihre Stimme
       abzugeben, wie das weltgrößte Online-Netzwerk [1][am Freitag ankündigte.] 
       
       [2][Damit die Abstimmung] für Facebook bindend ist, müssen allerdings
       mindestens 30 Prozent aller aktiven Nutzer an der Abstimmung teilnehmen –
       nach jüngsten Facebook-Mitgliederzahlen wären das 270 Millionen Menschen.
       
       Zur Abstimmung kommt es, nachdem mehr als 7.000 Nutzer Kommentare zu den
       Mitte Mai veröffentlichten Änderungsvorschlägen an der Richtlinie zur
       Datenverwendung abgegeben hatten. Für die Abstimmung richtete Facebook
       einen speziellen Bereich auf seiner Website ein.
       
       Wer in den Abstimmungsprozess einsteigt, bekommt die ganzen Unterlagen mit
       den Änderungen zu sehen. Abgestimmt werden kann bis 18 Uhr
       mitteleuropäischer Sommerzeit am Freitag, den 8. Juni.
       
       ## Zahlreiche Erläuterungen und Präzisierungen
       
       Facebooks Änderungsvorschläge sehen neben zahlreichen Erläuterungen und
       Präzisierungen auch vor, dass einige Informationen länger als bisher
       gespeichert werden könnten. „Wir werden Daten so lange einbehalten, wie
       dies erforderlich ist, um sie den Nutzern und anderen Dienstleistungen zur
       Verfügung zu stellen. Diese umfassendere Verpflichtung gilt für alle Daten,
       die wir über Dich sammeln und erhalten, einschließlich Informationen von
       Werbetreibenden“, hieß es.
       
       In den neuen Vorschlägen sei Facebook zum Teil schon auf die Kommentare der
       Nutzer eingegangen, sagte Kommunikationschef Elliot Schrage in einem
       Blogeintrag. Das Unternehmen teilte nicht mit, wie viele Kommentare
       insgesamt eingegangen waren. Unter anderem die österreichsche Gruppe von
       Facebook-Kritiker [3][„europe-v-facebook.org“] hatte die Nutzer dazu
       aufgerufen, massenhaft Links zu ihren Alternativ-Vorschlägen als Kommentar
       zu posten.
       
       Facebook-Manager Schrage stellte in dem Blogeintrag zugleich in Aussicht,
       dass die Möglichkeiten der Nutzer, die Regeln mitzugestalten,
       weiterentwickelt werden sollen. Unter anderem die 30-Prozent-Regel stammt
       noch aus einer Zeit, da Facebook deutlich weniger Mitglieder hatte.
       
       Facebook ist wegen seines Umgangs mit Nutzerinformationen immer wieder mit
       Datenschützern und Politikern nicht zuletzt in Deutschland
       aneinandergeraten. Das Online-Netzwerk betont zugleich, dass es als
       einziges die Nutzer über Regeländerungen miteinscheiden lasse.
       
       3 Jun 2012
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://dpaq.de/NSbwW
   DIR [2] http://dpaq.de/9vIZI
   DIR [3] http://europe-v-facebook.org/
       
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