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       # taz.de -- Nach Ausschreitungen von Salafisten: Haftbefehl gegen 25-Jährigen
       
       > Nach den Ausschreitungen gegen eine Veranstaltung von Pro NRW wird ein
       > mutmaßlicher Islamist wegen Mordversuchs verhaftet. Doch auch der Druck
       > auf die rechte Splitterpartei wächst.
       
   IMG Bild: Salafisten beten in Bonn gegen Pro-NRW.
       
       BONN/DÜSSELDORF afp/dapd | Nach den schweren Ausschreitungen beim
       Aufeinandertreffen der rechten Gruppierung „Pro NRW“ mit radikalislamischen
       Salafisten in Bonn sitzt ein 25-Jähriger wegen Mordversuchs an Polizisten
       in Untersuchungshaft. Der zuständige Richter erließ Haftbefehl gegen den am
       Samstag festgenommenen Tatverdächtigen, wie ein Sprecher der
       Staatsanwaltschaft Bonn am Montag mitteilte. Der 25-Jährige aus Hessen soll
       eine Polizistin und einen Polizisten mit Messerstichen schwer verletzt
       haben. Ein weiterer von dem Täter attackierter Beamter überstand den
       Angriff unverletzt.
       
       Die Demonstration an einer Moschee in Bonn war am Samstag eskaliert,
       nachdem Rechtsextreme von Pro NRW Mohammed-Karikaturen gezeigt hatten.
       Daraufhin begannen Gegendemonstranten aus dem salafistischen Umfeld mit
       einem Angriff auf die Polizei. Dabei soll der 25-jährige Türke nach Angaben
       der Staatsanwaltschaft den beiden Beamten gezielte Messerstiche in den
       Oberschenkel versetzt haben. Die Polizistin und ihr Kollege mussten ins
       Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt wurden bei den Ausschreitungen 29
       Polizisten verletzt und 109 Menschen vorläufig festgenommen.
       
       Nach den neuerlichen Ausschreitungen bei einer Pro-NRW-Kundgebung in Bonn
       will Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) strikt durchgreifen. „Wir
       werden diese Angriffe auf den Rechtsstaat und unsere Polizisten nicht
       dulden und den Druck sowohl gegen Pro NRW als auch gegen die Salafisten
       maximal erhöhen“, sagte Kraft der Bild. Dazu gehörten Platzverbote für
       gewalttätige Salafisten. Anhänger der rechten Splitterpartei Pro NRW
       sollten islamkritische Karikaturen nicht mehr zeigen dürfen.
       
       Bei den Ausschreitungen vor einer saudi-arabischen Schule in Bonn waren am
       Samstag 29 Polizisten verletzt worden, darunter zwei durch Messerstiche
       schwer. Mehr als 100 Personen wurden festgenommen. Zuvor hatten Anhänger
       von Pro NRW Mohammed-Karikaturen hochgehalten. Erst am Dienstag war es zu
       Ausschreitungen in Solingen gekommen.
       
       7 May 2012
       
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