URI: 
       # taz.de -- Yahoo-Chef mit falschem Lebenslauf: Der Buchhalter des Internets
       
       > Gefakter Lebenslauf: Yahoo-Chef Scott Thompson hat einen Abschluss in
       > Buchhaltung, nicht in Computerwissenschaften. Aber Yahoo kann einen guten
       > Buchhalter gebrauchen.
       
   IMG Bild: Das Internet ist voller Hochstapler: Scott Thompson, Buchhalter.
       
       NEW YORK afp| Yahoo hat seinen neuen Chef Scott Thompson zu mehr gemacht,
       als er tatsächlich ist: Der Internetkonzern räumte am Donnerstag ein,
       Thompson habe gar keinen Abschluss in Computerwissenschaften, wie in seinem
       Lebenslauf angegeben, sondern einen in Buchhaltung.
       
       Der Fehler sei aus Versehen passiert, erklärte Yahoo gegenüber dem „Wall
       Street Journal“. Das ändere aber nichts daran, dass Thompson „eine höchst
       qualifizierte Führungspersönlichkeit mit einer erfolgreichen Vergangenheit
       in den Leitungen großer Unternehmen der IT-Branche“ sei.
       
       Thompson hatte den Posten im Januar angetreten, vier Monate nach der
       Entlassung seiner Vorgängerin Carole Bartz. Zuvor hatte er den
       Internet-Bezahldienst PayPal geleitet, eine Tochter des
       Online-Auktionshauses Ebay.
       
       ## Kratzt an der Glaubwürdigkeit
       
       Den falschen Titel im Lebenslauf hatte der Fonds Third Point entdeckt, der
       nach eigenen Angaben 5,8 Prozent an Yahoo besitzt und einen Kurswechsel des
       angeschlagenen Unternehmens fordert. Hedgefonds-Manager Daniel Loeb will
       zudem einen Sitz im Verwaltungsrat. Er schrieb in einem offenen Brief,
       „sollte Thompson seine universitären Leistungen geschönt haben, kratzt das
       erstens an seiner Glaubwürdigkeit als Technologie-Experte und wirft
       zweitens ein schlechtes Licht auf den Charakter des Mannes, der Yahoo in
       dieser schwierigen Phase führen soll“.
       
       Yahoo hatte erst am Mittwoch erklärt, es wolle den Third-Point-Manager
       nicht im Verwaltungsrat, da er nicht die nötigen Qualifikationen besitze.
       Der Fonds könne aber zwei andere Kandidaten vorschlagen.
       
       Yahoo versucht seit Jahren, sich gegen die starke Konkurrenz von Google und
       Facebook zu behaupten. Im ersten Quartal dieses Jahres konnte das
       Unternehmen erstmals seit 2008 wieder einen Gewinn im Vergleich zum
       Vorjahreszeitraum vorweisen. Anfang April kündigte Thompson den Abbau von
       2000 Stellen an.
       
       4 May 2012
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Meta
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Neue Yahoo-Chefin kommt von Google: Nummer 20 wird zur Nummer 1
       
       Googles Spitzenmanagerin Marissa Mayer wird ab sofort Chefin beim
       Internetkonzern Yahoo. Dort stehen ihr wohl schwierige Zeiten bevor.
       
   DIR Falsche Angaben im Lebenslauf: Yahoo-Chef Thompson muss gehen
       
       Erst die Entschuldigung, dann der Abgang: Scott Thompson hatte eine
       Falschangabe zu seinem akademischen Titel gemacht und muss nun den Posten
       als CEO bei Yahoo räumen.
       
   DIR Skandal um Yahoo-Chef Thompson: Yahoo durchleuchtet falschen Bachelor
       
       Die Affäre um den geschönten Lebenslauf des Yahoo-Chefs hat erste
       Konsequenzen: Eine Verwaltungsrätin wird bald ausscheiden. Ein
       Untersuchungsausschuss soll die Vorwürfe aufklären.
       
   DIR Yahoo stoppt den Abwärtstrend: Weniger Stellen, mehr Gewinn
       
       Der Umbau bei Yahoo zeigt Wirkung: Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2012
       leicht, der Gewinn hingegen um 28 Prozent. Doch der Aufschwung kommt zum
       Preis von 2.000 Stellen.
       
   DIR Facebook vs. Yahoo: Krieg der Patente
       
       Das lässt sich Facebook nicht gefallen. Eine Patentklage von Yahoo? Das
       kann das Online-Netzwerk auch. Facebook schlägt jetzt zurück – ebenfalls
       mit einer Patentklage.
       
   DIR Patentstreit der Netzfirmen: Facebook rüstet gegen Yahoo
       
       Die Patentklage von Yahoo kam kurz vor dem Börsengang für Facebook zur
       Unzeit. Jetzt kauft sich Facebook mehrere hundert Patente – auch solche,
       die Yahoo lizensiert hat.