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       # taz.de -- Französisches Kernkraftwerk runtergefahren: Brand im AKW Penly
       
       > Wegen eines Feueralarms wurde das AKW Penly 2 in Frankreich abgeschaltet.
       > Es sei Rauch ausgetreten, teilte Betreiber EDF mit. Kleinere Brände
       > wurden gelöscht.
       
   IMG Bild: Ursache des Feuers im Akw Penly sei ausgelaufenes heißes Öl aus einer Pumpe gewesen, teilte Betreiber EDF mit.
       
       RENNES/PARIS afp/rtr/taz | Nach einem Feueralarm ist das Atomkraftwerk
       Penly 2 in Nordwestfrankreich am Donnerstag abgeschaltet worden. In einem
       Reaktorgebäude des Akws sei Rauch ausgetreten, teilte der Betreiber, der
       Stromkonzern EDF, mit. Daraufhin seien die Sicherheitssysteme angesprungen
       und die Anlage gestoppt worden. Die Feuerwehr habe, laut EDF, zwei kleinere
       Brände gelöscht.
       
       Ursache des Feuers sei ausgelaufenes heißes Öl aus einer Pumpe gewesen. Es
       habe keine Verletzten gegeben, die Anlage sei sicher. Die beiden
       Reaktorblöcke aus dem Baujahr 1982 haben eine Gesamtleistung von 2600
       Megawatt und sind schon seit 1990 in Betrieb. Momentan baut EDF an einem
       Europäischen Druckwasserreaktor der dritten Generation, einem so genannten
       EPR-Reaktor, angrenzend an die beiden alten Reaktoren.
       
       Er soll eine Leistung von 1650 Megawatt haben. Die Reaktorart ist
       hochumstritten, der erste Typ soll im Laufe des Jahres in Finnland an den
       Start gehen. Im französischen Flamanville wollte EDF den zweiten
       EPR-Reaktor weltweit installieren, doch der Bau wird dort – wegen mehrerer
       Zwischenfälle - von 2012 auf mindestens 2014 hinausgezögert. Zwei schwere
       Arbeitsunfälle und Sicherheitsüberprüfungen nach der AKW-Katastrophe in
       Fukushima hatten die Lage verschlechtert.
       
       ## Bereits 2007 Zwischenfall in Penly
       
       Der Betreiber EDF gibt jedoch reine Schätzungsfehler für den Aufwand der
       Bauarbeiten als Grund an. Bereits 2007 hatte das Kernkraftwerk Penly 2
       Probleme: Bei einer Routinekontrolle wurde bemerkt, dass die Notkühlung
       zwei Tage defekt war und im Notfall nicht angesprungen wäre. Erst im
       September war in der südfranzösischen Atomanlage Marcoule ein Ofen in einer
       Verbrennungsanlage explodiert.
       
       Dabei war ein Arbeiter ums Leben gekommen, vier weitere wurden verletzt.
       Frankreich bezieht vier Fünftel seines Stroms aus Atomkraftwerken und hält
       auch nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima an der Kernkraft als
       Hauptenergiequelle fest.
       
       5 Apr 2012
       
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